17.09.2018
Die Wissenschaftler hatten 295 Frauen über mehrere Jahre untersucht, von denen etwas mehr als die Hälfte eine bekannte Genmutation hatten, die mit Brustkrebs in Zusammenhang steht. 75 hatten eine Mutation am BRCA1-Gen, 61 am BRCA2-Gen. Jedes halbe Jahr war ein MRT und jedes Jahr eine Mammografie durchgeführt worden. Im Verlauf der Studie traten 17 Krebserkrankungen auf, 15 davon bei Hochrisiko-Patientinnen. Alle gefundenen Tumore seien jedoch kleiner als ein Zentimeter gewesen und eine Ausbreitung zu den Lymphknoten habe noch nicht stattgefunden, berichten die Forscher online in der Fachzeitschrift Clinical Cancer Research.
Gerade bei Frauen, die aufgrund von Mutationen beispielsweise des BRCA1-Gens ein besonders hohes Brustkrebsrisiko haben, ist es den Forschern zufolge wichtig, schon sehr kleine Tumore in einem frühen Stadium zu entdecken. Ein MRT alle sechs Monate sei wegen der hohen Sensitivität den Ergebnissen zufolge gut zur Früherkennung geeignet, so die Forscher. Aufgrund ihrer Studie kommen die Wissenschaftler zudem zu dem Schluss, dass die jährliche Mammografie diesen Patientinnen keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber dem halbjährlichen MRT biete. Für die meisten Frauen bleibe die Mammografie dennoch eine wichtige Vorsorgemöglichkeit, doch bei Hochrisiko-Patientinnen, die alle sechs Monate mit Hilfe eines MRT untersucht würden, könne auf die jährliche Mammografie verzichtet werden, resümieren die Forscher. Für ein Routine-Screening bei allen Frauen sei das MRT zu teuer.
Studienautorin Mary Claire King von der University of Washington plädiert dafür, allen Frauen mit ungefähr 30 einen Test auf das BRCA1- und BRCA2-Gen zu ermöglichen, unabhängig davon, ob in der Familie schon einmal Brustkrebs aufgetreten ist. So könnten Trägerinnen von Mutationen frühzeitig aktiv werden, um einer Krebserkrankung vorzubeugen.
HH