05.03.2019
Seit März 2017 können Ärzte ihren Patienten unter bestimmten Voraussetzungen medizinisches Cannabis als Kassenleistung verschreiben (aponet.de berichtete). In den knapp zehn Monaten von März bis zum Jahresende 2017 rechneten die Apotheken etwa 27.000 Rezepte mit rund 44.000 Abgabeeinheiten Cannabis-haltiger Zubereitungen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab. Im Jahr 2018 sind die Zahlen dann deutlich gestiegen: Laut Deutschem Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) belieferten Apotheken im vergangenen Jahr rund 95.000 Rezepte mit mehr als 145.000 Abgabeeinheiten. Hinzu kamen rund 53.300 Cannabis-haltige Fertigarzneimittel. Auch hier ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: 2017 waren es rund 39.500 Packungen.
„Unsere Daten legen nahe, dass heute deutlich mehr Patienten mit Cannabis versorgt werden als vor dem Inkrafttreten des Gesetzes vor zwei Jahren«, sagt der DAPI-Vorstandsvorsitzende Andreas Kiefer. Insofern habe sich die Versorgung der Patienten verbessert. Angaben zur Patientenanzahl oder dem Gesamtgewicht der abgegebenen Cannabisblüten sind anhand der DAPI-Zahlen jedoch ebenso wenig möglich wie zu Privatrezepten. Es lasse sich auch nicht genau sagen, ob inzwischen alle Patienten, die von medizinischem Cannabis profitieren könnten, auch tatsächlich Zugang dazu haben, so Kiefer.
ABDA/NK