20.01.2017
Medikamente aus der Gruppe der sogenannten Statine dienen dazu, Cholesterinwerte zu senken. Britische Forscher fanden nun eine weitere Wirkung der Präparate: Sie helfen, Blutgerinnseln vorzubeugen, und verringern so die Gefahr einer <link>Thrombose.
Die Cholesterinsenker, die normalerweise eingesetzt werden, um einem Herzinfarkt vorzubeugen, reduzierten die Gefahr für eine Venenthrombose um 15 bis 25 Prozent. Das schreiben Wissenschaftler der University of Leicester und der University of Bristol im Fachblatt The Lancet Haematology. Die Wissenschaftler werteten Daten aus 36 Studien mit mehr als 3,2 Millionen Studienteilnehmern aus. Bei einer "venösen Thromboembolie" bilden sich Blutgerinnsel und verstopfen die Venen, bevor sich Teile des Thrombus losreißen und über den Blutkreislauf verschleppt werden. Lagert sich ein solcher verschleppter Embolus an anderer Stelle ab, zum Beispiel in einem Blutgefäß der Lunge, kommt es durch die Blockade der Durchblutung zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Lungenembolie.
Die venöse Thromboembolie betreffe Millionen Menschen weltweit, so die Wissenschaftler. Das Risiko einer Thrombose kann beispielsweise in der Schwangerschaft ansteigen, bei Bettlägerigkeit oder bei Krankenhausaufenthalten – vor allem bei längeren operativen Eingriffen. Thrombosestrümpfe, Bewegung und gerinnungshemmende Medikamente, z.B. Heparin oder sogenannte Vitamin-K-Antagonisten, werden dazu genutzt, die Gefahr möglichst gering zu halten. Statine könnten die bestehenden Möglichkeiten eventuell ergänzen, glauben die Forscher. Die Arzneimittel hätten sich, zusätzlich zu ihrer cholesterinsenkenden Wirkung als vielversprechend erwiesen.
HH