17.03.2016
Haben Sie heute schon einmal auf das Geräusch gelauscht, das bei einem Biss ins Brötchen entsteht? Einer neuen US-Studie zufolge könnte sich das lohnen: Demnach essen Menschen weniger, wenn sie die Geräusche, die beim Essen entstehen, hören können. Die Wissenschaftler nennen dies den „Crunch Effect“.
Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Der Effekt bezieht sich nicht darauf, Chips zu essen oder dem Knuspergeräusch zu lauschen, das eine kross gebratene Bacon-Scheibe beim Essen macht. Es geht vielmehr um die normalen Essgeräusche, die beim Kauen, Hineinbeißen und Zerkleinern der Nahrung entstehen. Diese zu hören, kann der Studie zufolge dazu beitragen, weniger zu essen. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Food Quality and Preference berichten, aßen Studienteilnehmer zum Beispiel weniger Brezeln, wenn ihnen über einen Kopfhörer nur leise Geräusche vorgespielt wurden. Wurden die Kaugeräusche dagegen durch laute Geräusche über den Kopfhörer verdeckt, aßen die Teilnehmer 4 Brezeln statt 2,75 in der leisen Gruppe. Der Unterschied scheine auf den ersten Blick zwar nicht sehr groß, so die Autoren. Auf lange Sicht jedoch – über Wochen, Monate oder Jahre – könne sich dies aufaddieren.
Werden die Kaugeräusche zum Beispiel durch einen laufenden Fernseher maskiert, entferne dies einen unserer Sinne: den Hörsinn. Und dieser spiele eine wichtige Rolle bei der Ess-Wahrnehmung. Würden sich Menschen mehr auf den Sound konzentrieren, den Nahrungsmittel beim Essen machen, könnte dies den Konsum reduzieren, so die Forscher. Wie so oft scheint auch hier die Achtsamkeit eine wichtige Rolle zu spielen. Das nächste Mal also: Raus mit den Kopfhörern, runter mit der Musik, Schluss mit dem Fernsehen – und einfach mal dem Kauen lauschen.
HH