17.01.2013
Der diabetische Fuß ist eine gefürchtete Komplikation der Zuckerkrankheit. Mit Einlagen, professioneller Fußpflege, regelmäßigen Kontrollen und Informationen könnten rund die Hälfte der Amputationen bei Diabetikern vermieden werden, berichten schwedische Forscher.
Ursache für den diabetischen Fuß, unter Fachleuten auch diabetisches Fußsyndrom genannt, sind Nervenstörungen, die das Schmerzempfinden beeinträchtigen, oft aber auch eine schlechtere Durchblutung oder beides zusammen. Bleiben Druckstellen, kleinste Wunden oder Risse unbemerkt, kann dies zu schlecht heilenden Geschwüren führen, im schlimmsten Fall wird eine Amputation nötig. In Deutschland werden aufgrund des diabetischen Fußsyndroms etwa 40.000 Amputationen jährlich durchgeführt.
Forschungsschwerpunkt der schwedischen Wissenschaftler war der Schutz der Fußsohle von Diabetikern vor Fehlbelastungen. Hierfür trugen die Studienteilnehmer über einen Zeitraum von zwei Jahren eine von drei verschiedenen Einlagen. Nur 0,9 Prozent entwickelten im ersten Jahr neue Fußgeschwüre, berichten die Forscher. Bei Diabetikern mit vergleichbarer Krankengeschichte liegen die Werte bei drei bis acht Prozent. Die Forscher fanden heraus, dass gute Schuhe kombiniert mit Einlagen den Druck im Vergleich zum Barfußlaufen um bis zu 50 Prozent senken können. Alle drei Einlagen seien in der Lage gewesen, den Druck, der auf die Fußsohle wirke, effektiv zu verteilen und so das Risiko für die Entstehung von Geschwüren zu mindern, so die Forscher. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Obwohl 83 Prozent Diabetes-Patienten Hornhaut an den Füßen hatten, waren nur etwa zwei Drittel bei einem Fußspezialist in Behandlung.
HH