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29.12.2022
Sowohl Finger- als auch Fußnägel können von einem Pilz befallen sein. Bei den Füßen ist dies häufiger der Fall, da das Milieu in Schuhen oft feuchtwarm ist, was den Pilzen entgegenkommt. Hat man erst einmal einen Nagelpilz, so kann es schwierig sein, ihn wieder loszuwerden: „Eine Behandlung ist langwierig, sie erstreckt sich über viele Monate und setzt viel Mitwirken der Patientin oder des Patienten voraus. Die Heilungschancen sind am größten, wenn maximal 30 bis 50 Prozent der Nagelfläche betroffen sind. Also sollte man nicht lange warten“, erläuterte Prof. Dr. Pietro Nenoff, federführender Experte einer neuen medizinischen Leitlinie zum Nagelpilz. Aber er beruhigte: „Eine Pilzinfektion lässt sich immer heilen, wenn die Diagnose stimmt.“ Auslöser von Nagelveränderungen können auch andere Erkrankungen wie Schuppenflechte sein, deshalb rät das Expertengremium der Leitlinie dazu, bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt einen Erregernachweis durchführen zu lassen.
Wie der Pilz behandelt wird, hängt davon ab, wie viele Nägel betroffen sind und wie groß die infizierte Nageloberfläche ist. Für leichtere Infektionen gibt es Nagellacke mit Wirkstoffen, die den Pilz bekämpfen. Ist die Infektion ausgeprägter, kommen Tabletten hinzu. „Wir empfehlen bei der Therapie eine Kombination aus topischer Nagellackbehandlung mit antimykotischen Tabletten, da kommen die Antipilz-Medikamente Terbinafin, Fluconazol und Itraconazol infrage“, sagte Nenoff. Auch Kinder können bei einer angepassten Dosis mit diesen Medikamenten behandelt werden.
Man kann einiges dazu beitragen, dass die Behandlung erfolgreich ist und man andere Menschen nicht ansteckt:
- täglich die Füße waschen
- täglich die Strümpfe wechseln
- Strümpfe und Handtücher bei 60 °C waschen
- Schuhe desinfizieren
- Werkzeuge für die Nagelpflege desinfizieren
- in Schwimmbädern, Saunen, Hotelzimmern, Sport- und Fitnesshallen nicht barfuß laufen