23.01.2018
Selbst eine leichte Gewichtszunahme von rund drei Kilogramm führte zu großen Veränderungen auf molekularer Ebene, berichten Wissenschaftler um den Genetiker Michael Snyder von der Standford University online im Fachblatt Cell Systems. Die Gemeinschaft aller Bakterien im Körper, das sogenannte Mikrobiom, veränderte sich, Immunreaktionen und Entzündungsmarker nahmen zu und molekulare Wege, die mit Herzkrankheiten, speziell einer bestimmten Form von Herzschwäche, in Zusammenhang standen, wurden aktiviert. Nahmen die Studienteilenehmer wieder ab, gingen die meisten Veränderungen wieder auf ihren Anfangszustand zurück – jedoch nicht alle. Es gebe nicht genug Beweise, um daraus konkrete klinische Schlussfolgerungen zu ziehen, so die Forscher. Doch werten sie ihre Ergebnisse als Hinweis, dass einige der gefundenen Auswirkungen längerfristig sein könnten.
Die Wissenschaftler hatten das sogenannte Transkriptom, das sind alle von einer DNA in RNA übersetzten Gene, das Proteom, also das ganze Set an Proteinen, das der Körper produziert, das Mikrobiom und das Genom von 23 Studienteilnehmer analysiert. 13 Teilnehmer waren insulinresistent, zehn normal sensibel gegenüber Insulin. Zu Beginn der Studie fanden die Forscher zwischen diesen beiden Gruppen Unterschiede in der Protein-Produktion und der Bakterien-Zusammensetzung, Entzündungsmarker waren nur im Blut von insulinresistenten Teilnehmern nachweisbar. Anschließend wurden die Teilnehmer auf eine kalorienreiche Diät gesetzt, durch die sie innerhalb von 30 Tagen im Schnitt drei Kilo an Gewicht zulegten. Nach nochmals 30 Tagen hatten sie die Extrapfunde wieder abgenommen.
HH