Dr. Karen Zoufal
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26.04.2021
Forscher haben festgestellt, dass der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) von Kindern in den USA in den letzten Jahrzehnten nach und nach angestiegen ist. Das ist besonders bedenklich, weil Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern häufig auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der durchschnittliche BMI in jeder nachfolgenden Generation in allen Altersgruppen langsam angestiegen ist – auch bei Kindern. Menschen, die zwischen 1950 und 1954 geboren wurden, hatten zum Zeitpunkt ihres 30. Geburtstages einen durchschnittlichen BMI von 25,8 und waren somit leicht übergewichtig. Menschen, die zwischen 1980 und 1984 geboren wurden, hatten dagegen im Alter von 30 Jahren einen mittleren BMI von 30,2 und galten somit als fettleibig.
Besser ausgebildete Personen hatten im Laufe ihres Lebens tendenziell niedrigere BMI-Werte als Menschen mit geringer Bildung. Frauen hatten im Durchschnitt einen höheren BMI als Männer. Im Alter von 50 bis 69 Jahren nahm der mittlere BMI ab, was den Forschern zufolge hauptsächlich auf Krankheiten zurückzuführen war.
Eine frühere Untersuchung hatte gezeigt, dass ungefähr 70 Prozent der Erwachsenen in den USA übergewichtig sind. Um herauszufinden, ob dies schon in der Kindheit beginnt, hat das Team Daten aus vier Langzeitstudien mit 65.000 Personen im Alter von 11 bis 107 Jahren ausgewertet und auf Veränderungen des BMI über Generationen hinweg untersucht. Die Ergebnisse der Analyse von vier nationalen Längsschnittstudien sind in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ erschienen.
Quelle: DOI 10.1073/pnas.2020167118