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20.03.2025 11:21 Uhr
Intervallfasten hat sich als eine der effektivsten Methoden zur Förderung der Gesundheit etabliert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nicht nur der Verzicht auf Nahrung, sondern besonders der Wechsel zwischen Fasten- und Essenszeiten entscheidend ist. Laut dem Neurowissenschaftler Prof. Dr. Mark P. Mattson von der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, macht dieser Rhythmus unsere Zellen widerstandsfähiger und aktiviert wichtige Stoffwechselprozesse.
In einem Beitrag im Fachjournal „Nature Metabolics“ hat Mattson die Stoffwechsel-Auswirkungen der drei Fasten-Strategien: klassische Kalorienrestriktion, ketogene Diäten und Intervallfasten verglichen.
Was ist Intervallfasten?
Intervallfasten bedeutet, dass über einen bestimmten Zeitraum auf Nahrung verzichtet wird. Eine häufige Methode ist das 16:8-Prinzip, bei dem 16 Stunden gefastet und in einem 8-stündigen Fenster gegessen wird. Im Gegensatz zu klassischen Diäten gibt es keine strikten Vorgaben zu Lebensmitteln – entscheidend ist die Essenspause.
Warum ist der Fastenrhythmus so wichtig?
Beim Intervallfasten spielt Mattson zufolge ein sogenannter „zyklischer metabolischer Wechsel“ eine Schlüsselrolle. Dabei passt sich der Körper immer wieder an zwei Zustände an: den Fastenmodus, in dem gespeicherte Energien verbrannt werden, und die Essensphase, in der Nährstoffe aufgenommen werden. Dieser Wechsel scheint viele positive Effekte zu haben.
Zellschutz und bessere Stoffwechselwerte
Im Gegensatz zu anderen Diäten, bei denen der Körper dauerhaft in einem bestimmten Stoffwechselzustand bleibt, wechselt er beim Intervallfasten regelmäßig zwischen Fasten- und Essensphasen. Dieser Rhythmus hilft den Zellen, sich anzupassen, sich selbst zu erneuern und besser auf Stress zu reagieren. Dadurch können Entzündungen reduziert, die Insulinempfindlichkeit verbessert und schädliche Zellbestandteile abgebaut werden – was Intervallfasten besonders effektiv machen könnte. Studien zeigen, dass auch der Blutzucker- und Blutdruckspiegel sich durch Intervallfasten stabilisieren können – selbst dann, wenn die Teilnehmer nicht deutlich an Gewicht verlieren.
Fasten und das Gehirn
Mattson zitiert darüber hinaus Studie, die belegen, dass Intervallfasten nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn schützt. In Tierversuchen wurde festgestellt, dass Mäuse nach Fastenperioden widerstandsfähiger gegen Stress und neurodegenerative Erkrankungen waren. Auch bei Menschen gibt es Hinweise darauf, dass Fasten Hirnfunktionen unterstützt und die Produktion bestimmter Gehirn-Botenstoffe steigert.
Einfluss auf Hormone und das Mikrobiom
Fasten beeinflusst auch wichtige Hormone wie Ghrelin, das die Neubildung von Nervenzellen und Hirnfunktionen fördert, und Adiponektin, das entzündungshemmend wirkt. Zudem verändert sich die Zusammensetzung der Darmbakterien positiv, was sich wiederum auf die allgemeine Gesundheit auswirkt.
Intervallfasten hat also laut dem Experten tiefgreifende Auswirkungen auf den Körper. Der Wechsel zwischen Fasten und Essen fördert regenerative Prozesse, verbessert den Stoffwechsel und kann das Risiko für chronische Krankheiten senken. Noch dazu kann sie dazu beitragen, überschüssiges Gewicht abzubauen.
Quelle: DOI 10.1038/s42255-025-01254-5