07.03.2018
Ein einmaliger PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern, die keine Symptome haben, rettet keine Leben. Zu diesem Fazit gelangen die Autoren einer der größten bisherigen Prostatakrebs-Studien aus Großbritannien.
Mit Hilfe des PSA-Tests lässt sich die Menge an Prostata-spezifischem Antigen bestimmen. Das Problem an diesem Test: Er erkennt bei Männern ohne Symptome Tumore, die sehr wahrscheinlich keine Gefahr darstellen würden. Zudem werden einige aggressive oder sogar tödliche Prostatakrebs-Varianten oft übersehen. Dies deute auf die Schwachstellen eines einmaligen PSA-Tests hin und untermauere die Notwendigkeit, bessere Wege zur Diagnose gefährlicher Tumore zu finden, berichten die Wissenschaftler der Universitäten von Bristol und Oxford.
Idealerweise müssen aggressive Prostatakrebserkrankungen so früh wie möglich erkannt und behandelt werden, so die Forscher. Werden durch einen Früherkennungstest jedoch harmlose Krebserkrankungen aufgespürt, die den Männern vermutlich keinen Schaden zugefügt hätten, könne dies ernsthafte Auswirkungen auf die Lebensqualität haben - einschließlich der Sorge wegen der Krebsdiagnose und der Möglichkeit einer Infektion, Impotenz oder Inkontinenz nach einer Behandlung.
In der Studie, deren Ergebnisse im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht wurden, waren über 400.000 Männer zwischen 50 und 69 Jahren über zehn Jahre verfolgt worden - rund 190.000 mit und 220.000 ohne einen PSA-Test. Nach dieser Zeit waren etwas mehr als 8.000 in der Screening-Gruppe und rund 7.900 in der Nicht-Screening-Gruppe an Prostatakrebs erkrankt. Entscheidend war aus Sicht der Forscher, dass in beiden Gruppen der gleiche Prozentsatz an Männern an einem bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse starb - mit und ohne PSA-Test.
HH