22.01.2014
In Versuchen mit Ratten hatte sich gezeigt, dass eine dauerhafte Ernährung mit hohem Eiweißanteil die Entstehung von calciumhaltigen Nierensteinen begünstigt, berichten die Forscher im Fachblatt Nutrición Hospitalaria. Demnach verringerte die eiweißreiche Kost die Menge an Citrat im Urin der Versuchstiere. Citrat ist wichtig, da es verhindert, dass sich calciumhaltige Nierensteine bilden. Zudem war der Urin der Versuchstiere innerhalb der zwölfwöchigen Studiendauer, die etwa neun Menschenjahren entspricht, um 15 Prozent saurer geworden. In der Folge hatte sich die Calciummenge erhöht. Calcium wird benötigt, um die Säure, die bei einer extrem eiweißreichen Ernährung entsteht, auszugleichen. Allerdings kann es dann als Baustein von calciumhaltigen Nierensteinen dienen.
Die spanischen Wissenschaftler empfehlen daher, in jedem Fall zunächst mit einem Arzt zu sprechen, bevor man eine Eiweiß-Diät beginnt. Eine genaue Beobachtung während der Diät sei wichtig, sagt Dr. Virginia A. Aparicio, Hauptautorin der Studie. Denn sollte sich die Ernährungsumstellung bei Menschen ähnlich auswirken wie bei den Versuchstieren, könnten solche Diäten über lange Zeit ernsthafte Folgen für die Nieren haben.
Wie negativ sich eine eiweißreiche Ernährung auf die Nieren auswirke, hänge aber auch noch mit anderen Nährstoffen zusammen, so die Wissenschaftlerin. Ein Verzicht auf Obst und Gemüse etwa könnte schädliche Einflüsse noch verstärken. "Der Verzehr großer Mengen Obst und Gemüse kann das Nierenstein-Risiko verringern", sagt Aparicio. Dies gehe möglicherweise auf das in ihnen enthaltene Kalium und Magnesium zurück, das ähnlich wie Calcium die Säure, die durch die eiweißeiche Ernährung entstehe, kompensiere, ohne jedoch zur Entstehung von Nierensteinen beizutragen.
HH