30.06.2020
US-Wissenschaftler haben Hinweise darauf gefunden, dass wiederholte Erschütterungen des Kopfes das Gedächtnis beeinflussen und sogar Depressionen auslösen könnten. Das galt sogar dann, wenn die Stöße nicht stark genug waren, um Symptome einer Gehirnerschütterung auszulösen.
Im Fachblatt „Neurology“ berichten die Forscher, dass Teilnehmer einer Umfrage, die früher durch Kontaktsport, Gewalterfahrungen oder Militärdienst wiederholt Kopfstößen ausgesetzt waren, häufiger an Depressionen litten. Dieser Zusammenhang ist möglicherweise dosisabhängig, denn die depressiven Symptome waren bei den Personen am stärksten ausgeprägt, die auch Gehirnerschütterungen und Bewusstlosigkeit erlitten hatten.
Auch die geistigen Fähigkeiten leiden
Ein ähnlicher Effekt wurde in Tests beobachtet, mit denen das Gedächtnis, Lernen, die Verarbeitungsgeschwindigkeit und Reaktionszeit der Personen untersucht wurden: Am besten schnitten Teilnehmer ohne Schläge gegen den Kopf oder Gehirnerschütterungen in der Vorgeschichte ab, während die Leistungen von Teilnehmern mit Kopfverletzungen schlechter waren. Personen mit wiederholten Kopfstößen, Gehirnerschütterung und Bewusstseinsverlust erzielten bei fast allen Tests die schlechtesten Ergebnisse.
Der Neurologe Prof. Dr. Robert Stern beruhigt jedoch: „Nicht alle Menschen, die in der Vorgeschichte Schläge an den Kopf erlitten, haben später Beeinträchtigungen ihrer geistigen Fähigkeiten oder Depressionen. Dennoch sprechen die Ergebnisse dieser Studie dafür, dass wiederholte Kopfstöße, etwa durch regelmäßiges Footballspielen, eine Rolle bei der Entwicklung dieser späteren geistigen und emotionalen Probleme spielen.“
ZOU