10.09.2020
Eine neue Studie liefert Hinweise darauf, dass Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes nicht nur den Körper betreffen, sondern auch das Gehirn und das Denken. Diese Auswirkungen sind schon im mittleren Alter sichtbar, berichten Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Communications“.
„Wir haben festgestellt, dass Bluthochdruck und insbesondere Diabetes sich nachteilig auf die Geschwindigkeit des Denkens und des Gedächtnisses auswirken“, fasste der Neurologe Michele Veldsman von der Universität Oxford die Studienergebnisse zusammen.
Das Forschungsteam hat Hirnscans mit Ergebnissen aus Tests zur geistigen Leistungsfähigkeit abgeglichen und festgestellt, dass ein höherer Blutdruck bei Teilnehmern zwischen 44 und 70 Jahren mit einer schlechteren Denk- und Gedächtnisfähigkeit verbunden war. Auch bei Personen mit Typ-2-Diabetes waren solche Einbußen zu beobachten. Bei älteren Erwachsenen über 70 Jahren war der Zusammenhang hingegen nicht zu beobachten.
Bluthochdruck frühzeitig behandeln
Die Forscher betonen, dass Denkgeschwindigkeit und Gedächtnis nur leicht abnahmen und man dies im Alltag nicht bemerken würde – die Einbußen seien nicht vergleichbar mit denen bei einer Demenz. Dennoch weisen sie darauf hin, dass die subtilen Veränderungen des Gehirns in der Lebensmitte später zu schlechteren Ergebnissen führen könnte: „Daher ist es wichtig, diese Schäden so früh wie möglich zu verhindern. Die Überwachung und Behandlung selbst leicht erhöhter Blutdruckwerte könnte das Potenzial haben, das Risiko einer späteren Demenz zu verringern“, sagte Veldsman.
ZOU