13.08.2012
Wegen der geringen Erhöhung des Apothekenhonorars bangen vor allem die Landapotheken um Ihre Existenz. Darauf macht der Vorsitzende des Apothekerverbandes Niedersachsen, Heinz-Günter Wolf, aufmerksam. Zudem sieht er die Arzneimittelversorgung auf dem Land in Gefahr.
Laut ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gibt es in Deutschland insgesamt jede Woche sechs Apotheken weniger. Besonderer Brennpunkt des Apothekenschwunds sind ländliche Gebiete. Dabei sind gerade dort die Apotheken für die Bevölkerung extrem wichtig. Denn insbesondere ältere Menschen und Familien mit Kindern benötigen die Apotheke mit dem verlässlichen Nacht- und Notdienst und der lebenswichtigen Arzneimittelversorgung im direkten Umfeld.
Im Schnitt machen Landapotheken mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Gleichzeitig haben sie weniger Laufkundschaft als Stadtapotheken. Daher seien laut Wolf Landapotheken stärker auf eine ausreichende Honoraranpassung pro abgegebener, verschreibungspflichtiger Packung angewiesen. Erschwerend kommt hinzu, dass mit der sinkenden Zahl der Ärzte auf dem Land auch der Umsatz der Landapotheken zurückgeht.
Immer mehr niedersächsische Apotheken kämpfen um das Überleben. Im ersten Halbjahr 2012 reduzierte sich die Zahl der Apotheken in Niedersachsen um 14. Bereits jetzt ist die Versorgungslage in den Regionen Unterelbe, Wesermarsch und Harz kritisch.
LAV Nds./FH