Allen Beeren gemeinsam sind ihr geringer Kaloriengehalt und ein hoher Gehalt an sogenannten Anthocyanen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Ihnen beziehungsweise ihren Zersetzungsprodukten werden entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugewiesen. Über diese allgemeinen Gesundheitseffekte hinaus haben die folgenden Beeren weitere Einsatzgebiete.
Brombeeren
Diese schwarz-blauen Früchte gibt es zwischen Juli und September. Sie enthalten relativ viel Calcium, Kalium und Magnesium. Ihr hoher Wasseranteil bedingt ihren geringen Kaloriengehalt von 44 Kilokalorien pro 100 Gramm. Eine Broteinheit steckt in 200 Gramm Brombeeren, so dass Diabetiker ohne Reue zugreifen dürfen. Brombeerblätter und -wurzeln enthalten übrigens reichlich Gerbstoffe und helfen deshalb gegen Durchfall. Für eine Tasse Brombeerblättertee zwei Teelöffel (etwa 1,5 Gramm) getrocknete Blätter mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergießen und zehn bis 15 Minuten ziehen lassen. Davon dreimal täglich zwischen den Mahlzeiten eine frisch bereitete Tasse voll trinken.
Schwarzer Holunder
Die schwarzen Dolden, die im Spätsommer reif werden, enthalten viel Vitamin C bei nur 54 Kilokalorien in 100 Gramm. Der aus den Beeren gewonnene Saft muss einmal aufgekocht werden, um den in den Beeren enthaltenen Giftstoff Sambunigrin unschädlich zu machen. In der Heilkunde kommt den Holunderblüten die Hauptrolle zu. Der daraus hergestellte Tee (zwei bis drei Teelöffel getrocknete Holunderblüten auf 150 Milliliter kochendes Wasser mit zehn Minuten Ziehzeit) beziehungsweise Fertigpräparate regen die Bronchialsekretion an. Holunder kommt deshalb gegen Katarrhe der Atemwege
und bei Husten zum Einsatz.
Heidelbeeren
Diese Beeren sind auch unter dem Namen Blaubeeren bekannt und enthalten
viel Vitamin C und Gerbstoffe bei nur 36 Kilokalorien in 100 Gramm; in 200 Gramm steckt eine Broteinheit. Wer im Wald erntet, wird durch und durch blaue Beeren bekommen. In Geschäften angebotene Heidelbeeren haben hingegen meist ein helles Fruchtfleisch, weil es sich bei Kulturheidelbeeren
meist um Früchte einer anderen Heidelbeerart handelt. Der hohe Gerbstoffanteil der Heidelbeere hilft aufgrund der sogenannten adstringierenden, also die Schleimhäute zusammenziehenden Wirkung gegen Durchfall, bei Entzündungen der Mundschleimhaut oder Hauterkrankungen. Zu diesem Zweck gibt es Heidelbeeren in getrockneter Form in der Apotheke. Für die innerliche Anwendung kann man sowohl die ganzen Früchte mit etwas Flüssigkeit einnehmen oder einen Tee daraus bereiten. Dazu werden etwa zehn Gramm (zwei Teelöffel) getrocknete und zerstoßene Heidelbeeren mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Danach abseihen und mehrmals täglich eine Tasse trinken.
Apothekerin Isabel Weinert