06.03.2013
Beugen sich Menschen dem Druck, andere auszugrenzen, zahlen sie demnach auch einen persönlichen Preis. Zwar leiden sie unter anderen Qualen als die Person, die gemieden wird, doch sind diese nicht weniger schlimm, berichten die Forscher. Wer die Anweisung befolgt, jemand anderen links liegen zu lassen, fühle Scham und Schuld. Darüber hinaus mache sich das negative Gefühl breit, in einem grundlegenden Bedürfnis, der Selbstbestimmung, eingeschränkt zu werden. Wer anderen soziale Schmerzen zufüge, fühle sich zudem selbst weniger mit seinen Mitmenschen verbunden, so Nicole Legate von der University of Rochester.
Für ihre Studien hatten die Forscher das speziell entwickelte Online-Spiel Cyberball benutzt, in dem sich ein Studienteilnehmer mit zwei weiteren virtuellen Spielern Bälle zuwirft. Der Spieler nimmt dabei an, dass die zwei Mitspieler ebenfalls von realen Personen gesteuert werden. Tatsächlich wurden sie zuvor programmiert, fair beziehungsweise unfair zu spielen. In einem Versuch ließ einer der virtuellen Spieler den anderen links liegen, und die Studienteilnehmer wurden instruiert, dies ebenfalls zu tun. Die, die sich den Anweisungen beugten, fühlten Scham, eine geringere Verbundenheit mit anderen und einen Verlust an Eigenständigkeit.
In einem anderen Versuch wurden die Testpersonen dazu aufgefordert, die Bälle fair zu verteilen. Nur wurden sie selbst fast nie angespielt, da die virtuellen Partner sich die Bälle meist nur gegenseitig zuwarfen. Diese Zurückweisung, selbst wenn sie nur von gesichtslosen Fremden ausging, ärgerte die Studienteilnehmer und verschlechterte ihre Stimmung deutlich.
HH