Dr. Karen Zoufal
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20.05.2021
Wissenschaftler arbeiten an einem Impfstoff, der bei allergischem Asthma die Symptome verringern kann. In Tierversuchen zeigte sich, dass dieser Schutz mindestens ein Jahr lang anhält.
Mittels einer Impfung konnten französische Forscher Asthma-Symptome bei Mäusen mit allergischem Asthma gegen Hausstaubmilben reduzieren: Durch den Impfstoff waren die Menge an Allergie-typischen Antikörpern (IgE), die Schleimproduktion und die Überempfindlichkeit der Atemwege stark reduziert. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Über ihre Experimente berichten sie in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.
Bei allergischem Asthma wird die Immunantwort von Botenstoffen des Immunsystems gesteuert, darunter Interleukin-4 (IL-4) und Interleukin-13 (IL-13). Diese Botenstoffe hatten die Forscher an ein Eiweiß gekoppelt, das das Immunsystem anregt. In den Tierversuchen bewirkte dieser Impfstoff eine langanhaltende Produktion von Antikörpern, die gegen IL-4 und IL-13 gerichtet sind: 90 Prozent der Mäuse hatten sechs Wochen nach der ersten Impfung hohe Mengen dieser Antikörper. Mehr als ein Jahr später fanden sich noch bei 60 Prozent der Tiere Antikörper. Der Impfstoff scheint demnach sowohl zur Vorbeugung als auch für die Behandlung von Asthma geeignet zu sein.
Allergisches Asthma wird in der Regel mit Inhalationssprays behandelt, die Kortison enthalten. Bei schwerem Asthma reicht diese Behandlung jedoch nicht immer aus. Dann kommen Biologika zum Einsatz, die die Wirkung des IgE oder der Botenstoffe hemmen. Diese sind jedoch teuer und müssen über lange Zeit oder sogar lebenslang regelmäßig injiziert werden.
Quelle: DOI 10.1038/s41467-021-22834-5