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07.03.2022
Die Forscher haben Mäusen mit Krebs Kügelchen mit Zellen implantiert, welche kontinuierlich hohe Mengen von Interleukin-2 abgeben – einem Botenstoff, der weiße Blutkörperchen dazu bringt, den Tumor zu bekämpfen. „Die Arzneimittelfabriken produzieren laufend hohe Mengen Wirkstoff an dem Ort, wo dieser benötigt wird – bis der Krebs eliminiert ist“, sagte Prof. Omid Veiseh von der texanischen Rice University. „Nachdem wir die richtige Dosis ermittelt hatten, konnten wir Tumore bei 100 Prozent der Tiere mit Eierstockkrebs und bei sieben von acht Tieren mit Darmkrebs beseitigen.“
Interleukin-2 ist ein Botenstoff des Immunsystems, der zur Bekämpfung von Krankheiten beiträgt und bereits zur Krebsbehandlung verwendet wird. Die „Arzneifabriken“ können jedoch eine stärkere Immunantwort hervorrufen, da die Kügelchen an Ort und Stelle hohe Mengen Wirkstoff abgeben – diese wären, wenn man sie über ein Infusion verabreicht, extrem schädlich. Mit den Kügelchen sind die Konzentrationen jenseits des Tumors im Körper dagegen geringer als bei einer üblichen Behandlung mit Interleukin-2.
Für ihre Therapie verwendeten die Forscher nur Bestandteile, die sich bereits als sicher für die Anwendung beim Menschen erwiesen haben. Auch die Sicherheit ihrer neuen Behandlung haben sie schon in mehreren Tests nachgewiesen. Das Team ist deshalb zuversichtlich, schon im nächsten Herbst mit klinischen Studien am Menschen beginnen zu können. Neben einer Anwendung bei Eierstock- und Darmkrebs ist auch die Behandlung anderer Organe wie Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Lungenkrebs denkbar.
Quelle: DOI 10.1126/sciadv.abm1032