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17.11.2021
Das Team hat bei Mäusen spezielle Antikörper und einen Impfstoff verwendet, um Alzheimer-Symptome bei den Tieren zu behandeln. Über ihre Forschungsergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“. Sowohl die Antikörper als auch der Impfstoff haben eine verkürzte Form des Amyloid-beta-Proteins zum Ziel, die als krankheitsauslösend gilt. Amyloid-Beta-Protein ist ein sehr flexibles, fadenförmiges Molekül. Bei der Alzheimer-Krankheit wird ein hoher Anteil dieser fadenförmigen Moleküle „abgeschnitten“ und lagert sich zu den typischen Alzheimer-Plaques zusammen.
„Keine der potenziellen Behandlungen, die Amyloid-Plaques im Gehirn auflösen, hat in klinischen Studien große Erfolge bei der Reduzierung der Alzheimer-Symptome gezeigt. Einige hatten sogar negative Nebenwirkungen“, erklärt Studienleiter Professor Thomas Bayer von der Universitätsmedizin Göttingen. Deshalb entschieden sich die Forscher für einen anderen Ansatz: Sie identifizierten einen Antikörper, der die verkürzten Formen des löslichen Amyloids-beta neutralisiert, aber weder an normale Formen des Proteins noch an die Plaques bindet.
Impfung zeigte bei Mäusen Erfolg
Der Antikörper trug bei Mäusen mit Alzheimer dazu bei, die Funktion der Nervenzellen wiederherzustellen, den Zuckerstoffwechsel im Gehirn zu erhöhen, Gedächtnisverlust zu minimieren und die Bildung von Amyloid-beta-Plaques zu reduzieren. Wenn dieser Antikörper an die verkürzte Form von Amyloid-beta bindet, faltet es sich haarnadelförmig. Solch ein gefaltetes Protein verwendeten die Forscher, um Mäuse damit zu impfen, die daraufhin entsprechende Antikörper selbst herstellten. Dadurch wurden ähnliche Effekte erzielt wie zuvor bei einer Verabreichung der Antikörper. Die Forscher suchen nun nach einem kommerziellen Partner, um den therapeutischen Antikörper und den Impfstoff in klinischen Studien testen zu können.
Quelle: DOI 10.1038/s41380-021-01385-7