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19.01.2023
Dass eine gute Hygiene der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen vorbeugt, konnten Forschende anhand eines mathematischen Modells vorhersagen. Die Ergebnisse haben sie anschließend mithilfe von Resistenzdaten aus 691 Langzeitpflegeeinrichtungen in 19 europäischen Ländern überprüft. Es zeigte sich, dass medizinisches Fachpersonal in Ländern, in denen die Hände besser desinfiziert wurden, weniger Antibiotika-resistente E. coli-Bakterien trugen.
Das ist ein wichtiges Ergebnis, denn das Personal kann resistente Keime von einem Patienten zum anderen tragen. Schulungen und Maßnahmen, die zu einer korrekten Händehygiene in medizinischen Einrichtungen beitragen, sind deshalb wichtig für die Patientensicherheit.
„Hygiene im Gesundheitswesen ist ein Eckpfeiler der guten klinischen Praxis“, sagte Kristofer Wollein Waldetoft vom Zentrum für mikrobielle Dynamik und Infektion am Georgia Institute of Technology. „Sie ist auch der Schlüssel zum Management von Antibiotikaresistenzen, indem sie Patienten vor der Übertragung resistenter Stämme schützt.“ Es sei bekannt, wie wichtig Handhygiene in Gesundheitsberufen ist, trotzdem werde sie immer noch nicht gut umgesetzt, so der Studienautor. Dabei bestehe die Möglichkeit, diesen wichtigen, aber einfachen Aspekt des Resistenzmanagements zu verbessern.
Antibiotika retten Leben und sind unverzichtbar für die moderne Medizin. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: Durch einen falschen Gebrauch entwickeln sich resistente Bakterien, die nicht mehr durch Antibiotika abgetötet werden, so dass Behandlungen erschwert werden. Wenn ein Patient ein Antibiotikum einnimmt, hemmt das alle empfindlichen Bakterien im Körper. Trägt dieser Patient Bakterien, die gegen das Antibiotikum resistent sind, so können diese prächtig gedeihen, weil sie keine Konkurrenz durch andere Bakterien mehr haben.
Quelle: DOI 10.1093/emph/eoac038