04.03.2015
Forscher des Weizmann Institute of Science in Rechovot, Israel, hatten zunächst in Versuchen herausgefunden, dass Teilnehmer, die mit einer versteckten Kamera gefilmt worden waren, immer wieder an ihrer Hand rochen - und zwar 22 Prozent der Zeit. Die Teilnehmer waren zuvor entweder mit einem Händeschütteln begrüßt worden oder ohne. Hatten sich die Hände bei der Begrüßung berührt, führten die Teilnehmer anschließend ihre rechte Hand deutlich häufiger zum Gesicht, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift eLife. Allerdings galt dies nur für das gleiche Geschlecht. In einem anschließenden Versuch waren Studienteilnehmer mit einem Nasenkatheter ausgestattet worden, um den Luftstrom zu messen. Hier zeigte sich, dass sich der Luftstrom durch die Nase verdoppelte, wenn die Hand in Nasennähe war. Die Personen schnüffelten, so das Fazit der Forscher.
„Es ist bekannt, dass Menschen Gerüche absondern, die das Verhalten und die Wahrnehmung anderer beeinflussen“, sagt Professor Noam Sobel, einer der Studienleiter. Anders als andere Säugetiere nähmen Menschen eine gegenseitige Geruchsprobe aber nicht so offenkundig, so der Neurologe. Dass über das Händeschütteln in der Tat chemische Signalstoffe ausgetauscht werden, konnten die Forscher um Sobel nachweisen, indem sie sterile Handschuhe zum Händeschütteln verwendeten und anschließend deren Oberfläche untersuchten. Tatsächliche konnten sie auf den Handschuhen zwei Stoffe, Squalen und Palmitinsäure, nachweisen. Von beiden Stoffen werde angenommen, dass sie bei Hunden und Ratten bei der Vermittlung sozialer Signale eine Rolle spielen. „Unsere Experimente zeigen, dass Händeschütteln ein diskreter Weg sein könnte, nach solchen sozialen Chemosignalen zu suchen“, sagt Sobel.
HH