Gesundheit

Heizen im Winter: Zu niedrige Temperaturen gefährden die Gesundheit

pta-Forum  |  18.11.2023

Die steigenden Energiekosten sorgen dafür, dass viele Haushalte genauer auf die Heizkosten achten. Doch übertreiben sollte man es damit nicht, denn eine zu kalte Wohnung kann ein Risiko für die Gesundheit sein.

Frau, kuschelt sich in eine Decke ein.
Kühle Räume sind medizinisch kein Problem - zu kalt darf es aber auch nicht sein.
© fizkes/iStockphoto

So rät unter anderem die Barmer Krankenkasse, die Heizung keinesfalls ganz auszuschalten. Zwar brauche im Herbst und Winter niemand 26 °C in der Wohnung, „doch zu kalt sollten die Räume auch nicht sein. Denn das kann Folgen für die Gesundheit haben“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

Medizinisch seien kühlere Räume kein Problem. Es reiche häufig, sich einen weiteren Pulli, dicke Socken und Hausschuhe anzuziehen. „Die meisten frieren mit diesen Hilfsmitteln schon nicht mehr ganz so sehr.“ Auch mehr Bewegung halte warm. Zu kalt dürfe es aber auch nicht sein: Die Empfehlung lautet, die Räume – je nach Nutzung – auf 17 °C (Schlafzimmer), 18 °C (Küche) sowie den Wohnbereich auf 20 - 22 °C zu heizen. „Andernfalls drohen gesundheitliche Konsequenzen“, so Marschall. Der Körper kühle nachts schnell aus und ein zu kaltes Schlafzimmer führe dann beispielsweise zu Durchschlafproblemen mit Gereiztheit und Konzentrationsproblemen. Ihre Empfehlung: eine warme Decke, eine Wärmflasche und Socken mit ins Bett nehmen.

Bei niedrigen Temperaturen droht Schimmel

Eine Mindesttemperatur gilt aber nicht nur für das Schlafzimmer. Sie sollte in der gesamten Wohnung oder im ganzen Haus nicht unter 15 Grad fallen. Das könne vermehrt zu Atemwegsinfekten führen – und zur ebenfalls stark gesundheitsgefährdenden Schimmelbildung. Der Grund für Letzteres: Feuchtigkeit. „Menschen sondern durch Atmen und Schwitzen Feuchtigkeit ab, und zwar bis zu einem Eimer Wasser am Tag“, erklärt Marschall. Werde nicht ausreichend gelüftet und geheizt, setze sich diese Feuchtigkeit im Raum ab: Es bildet sich Schimmel, der zu Kopfschmerzen, asthmatischen Reaktionen durch Schimmelpilzallergien und einem erhöhten Risiko für Atemwegsinfekte führen kann.

Richtig lüften

Das Umweltbundesamt (UBA) spricht sogar von etwa zwölf Litern Flüssigkeit, die durch Atmen, Duschen, Kochen und Waschen an die Luft in Wohnräumen abgegeben werden. Um die Feuchtigkeit zu verringern und eine gute Luftqualität zu gewährleisten, sei regelmäßiges Lüften unentbehrlich. Laut UBA ist Stoßlüften wirksamer als die Fenster dauerhaft gekippt zu halten. Das heißt, mehrmals täglich Fenster ganz öffnen und fünf Minuten durchlüften. Es gilt übrigens: Je kühler die Temperatur in einem Zimmer, desto öfter muss gelüftet werden – sonst bildet sich Schimmel.

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