02.01.2015
Freisprech-Clips, Flachbildschirme, Bildtelefonie: Viele der Technologien, die wir heute nutzen, existierten schon viel früher als Idee in der bekannten Science-Fiction-Fernsehserie „Star Trek“ und ihrer Ableger. Anhand von 526 Episoden analysierten Forscher nun, wie im 24. Jahrhundert die Überlebenschancen bei einem Herzstillstand aussehen könnten.
Trotz des ungeahnten technischen Fortschritts schätzen die Wissenschaftler, dass die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Zwischenfall zu überleben, nicht besser ist als heute. Auch im 24. Jahrhundert sterben nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand rund 90 Prozent der Patienten. Allerdings seien die Ursachen andere, wie die Forscher der MedUni Wien in der Fachzeitschrift Resuscitation berichten. So konnten die Wissenschaftler um David Hörburger von der Universitätsklinik für Notfallmedizin eine deutliche Verschiebung von internistischen hin zu traumatologischen Gründen feststellen. Der Tod wird demnach eher durch schwere Körperverletzungen, Verletzungen durch „Energiewaffen“ und Vergiftungen verursacht und weniger durch Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen, den beiden häufigsten Ursachen der Gegenwart. „Das legt den Schluss nahe, dass die Menschen in Zukunft wesentlich gesünder leben und über eine bessere Präventivmedizin verfügen als wir jetzt“, so Hörburger. Ob bei der hohen Sterblichkeit eventuell auch die untersuchte Berufsgruppe eine Rolle spielen könnte, blieb indes unerwähnt.
Ein weiteres interessantes Ergebnis: Heutzutage haben Menschen, die in einem Krankenhaus einen Herzstillstand erleiden, die beste Überlebenswahrscheinlichkeit, gefolgt von Personen, denen das auf der Straße passiert. Die schlechtesten Aussichten haben Menschen, die zu Hause einen Herzstillstand erleiden. Das ist in der fiktiven Zukunft von Captain Picard, Benjamin Sisko und Captain Janeway, den Hauptfiguren der analysierten Serien „Star Trek – The Next Generation“, „Star Trek: Deep Space Nine“ und „Star Trek: Voyager“ anders. Erklärbar sei dies durch die Technologie des „Beamens“, also des blitzschnellen Transports eines Menschen durch Materienübertragung von Ort zu Ort. Außerdem kamen in der Serie medizinische Handscanner („Tricorder“) häufig zum Einsatz und halfen bei der Behandlung von Patienten.
MedUni Wien/HH