02.01.2013
Das Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, ist eine tückische Augenkrankheit, die sich schleichend entwickelt und oft lange unbemerkt bleibt. Anhand von Veränderungen der Blutgefäße in der Netzhaut des Auges könnten Augenärzte künftig in der Lage sein, frühzeitig zu erkennen, wer ein hohes Glaukom-Risiko hat.
Dies geht aus den Daten von fast 2.500 Patienten einer über zehn Jahre angelegten australischen Studie hervor. Patienten, deren Netzhautarterien zu Beginn der Studie ungewöhnlich stark verengt waren, liefen am ehesten Gefahr, zehn Jahre später ein Glaukom zu haben, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Ophthalmology. Das Risiko für das sogenannte Offenwinkelglaukom, die häufigste Form des Grünen Stars, war bei jenen mit den engsten Arterien viermal höher, als bei Patienten mit den weitesten Gefäßen. Falls weitere Studien diese Ergebnisse bestätigen, eröffne sich für Augenärzte damit ein neuer Weg, Risikopatienten frühzeitig zu erkennen, hoffen die Wissenschaftler.
Experten schätzen, dass weltweit circa 60 Millionen Menschen mit einem Offenwinkelglaukom leben. Durch die Krankheit wird der Sehnerv geschädigt, dessen Aufgabe es ist, die Bilder von der Netzhaut an das Gehirn weiterzuleiten. Es kommt zu einem Verlust der Sehkraft, wobei sich Symptome erst bemerkbar machen, wenn der Schaden bereits eingetreten ist. Unbehandelt führt der Grüne Star zur Erblindung. Deshalb ist eine frühe Diagnose durch den Augenarzt wichtig. Zu einer Vorsorgeuntersuchung gehören derzeit in jedem Fall eine Untersuchung des Sehnervenkopfs sowie die Messung des Augeninnendrucks.
HH