27.11.2019
Wer in Gegenden mit hoher Feinstaubbelastung wohnt, hat ein höheres Risiko für ein Glaukom, auch bekannt als Grüner Star. Das zeigt eine Studie aus Großbritannien. Mit dem Augeninnendruck stand die Luftverschmutzung nicht im Zusammenhang, die Forscher vermuten deshalb, dass sich dreckige Luft auf andere Weise auf die Krankheitsentstehung auswirkt.
Menschen in Stadtvierteln mit einer hohen Feinstaubbelastung haben ein um mindestens sechs Prozent höheres Risiko für ein Glaukom als Menschen aus Gebieten mit einer geringeren Belastung. Das ergab eine Untersuchung der Daten von 111.370 Personen in Großbritannien, deren Ergebnisse aus Augenuntersuchungen mit der Luftverschmutzung an ihren Wohnorten abgeglichen wurden.
Professor Paul Foster vom University College London sagte: „Die meisten Risikofaktoren für ein Glaukom liegen außerhalb unserer Kontrolle, wie zum Beispiel das Alter oder familiäre Voraussetzungen. Es ist vielversprechend, dass wir jetzt neben dem Augeninnendruck einen zweiten Risikofaktor für ein Glaukom identifiziert haben, der durch Lebensstil, Behandlung oder politische Maßnahmen verändert werden kann.“
Glaukom ist die häufigste Ursache für Erblindung
Der Augeninnendruck war nicht mit Luftverschmutzung verbunden, weshalb die Forscher annehmen, dass die Feinstaubbelastung beispielsweise durch eine Verengung der Blutgefäße zum Glaukom beiträgt oder die Feinstaubpartikel eine direkte toxische Wirkung haben, die das Nervensystem schädigt. „Wir haben die Luftverschmutzung in Innenräumen und die Exposition am Arbeitsplatz nicht in unsere Analyse einbezogen, der tatsächliche Effekt könnte sogar noch größer sein“, sagte Foster.
Das Glaukom ist die weltweit häufigste Ursache für Erblindung und betrifft weltweit über 60 Millionen Menschen. Die häufigste bekannte Ursache ist ein zu hoher Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt.
ZOU