06.01.2020
Ein Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, kann in seltenen Fällen auch bei Neugeborenen auftreten. Unbehandelt führt die Augenerkrankung schnell zu Sehstörungen und Erblindung. Bei einigen Anzeichen sollten Eltern wachsam werden und einen Augenarzt aufsuchen.
Kindliche Glaukome sind selten – schätzungsweise eins von 10.000 Babies wird mit einem angeborenen Grünen Star geboren. Eine schnelle und sichere Diagnose ist entscheidend, um einen Schaden der Netzhaut-Sehnervenfasern abzuwenden, der zur Blindheit führt. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät Eltern, bei diesen ersten Anzeichen einen Augenarzt aufsuchen:
- ungewöhnlich große Augen
- blau-grünliches Schimmern der Iris
- Lichtscheue
- häufiges Augenreiben
„Die Kinder haben oft außergewöhnlich große Augen, die aufgrund der Hornhautschwellung und zu hohem Augeninnendruck grau und trüb erscheinen“, erläutert Professor Dr. med. Esther Hoffmann, die das Kinder-Glaukomzentrum der Unversitätsmedizin Mainz leitet. Es könne nur eines oder aber auch beide Augen betroffen sein.
Operation mit hoher Erfolgsquote
Anders als bei Erwachsenen müsse ein Glaukom bei Neugeborenen in jedem Fall operiert werden. Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent, der Eingriff kann wiederholt werden. Um die Operationsergebnisse weiter zu verbessern und mehr über das angeborene Glaukom und seine Häufigkeit in Deutschland zu erfahren, wird aktuell ein nationales Register für kindliche Glaukome eingerichtet. In einigen Jahren stehen dann aussagekräftige Daten zur Therapie von Glaukomerkrankungen im Kindesalter zur Verfügung.
DOG/NK