11.05.2018
Ingwer kann Symptome der Reisekrankheit lindern und hilft nach neueren Erkenntnissen auch bei Schwangerschaftsübelkeit und Übelkeit im Zuge einer Chemotherapie. Seine magenberuhigende Wirkung haben Forscher nun bei Kindern mit Magen-Darm-Infekt, fachsprachlich akute Gastroenteritis, untersucht - mit positivem Ergebnis.
Es habe sich erwiesen, dass Ingwer bei Kindern mit einem akuten Magen-Darm-Infekt sowohl die Dauer als auch die Schwere des Erbrechens verringern kann. Dies berichteten Dr. Robert Berni Canini von der University of Naples „Federico II“ in Italien und sein Team auf einer Tagung European Society for Paediatric Gastroenterology Hepatology and Nutrition (ESPGHAN) in Genf. Wie die Studie mit 141 Kindern zwischen einem und zehn Jahren ergab, reduzierte eine Behandlung mit Ingwer die Häufigkeit des Erbrechens um 20 Prozent. Die Zahl der Kinder, die aufgrund der Magenerkrankung mindestens einen Tag in der Schule fehlten, war in der Ingwer-Gruppe zudem 28 Prozent geringer. Es sei anzunehmen, dass durch die Ingwer-Therapie nicht nur weniger Schultage verloren gingen, sondern dass sich auch die Zahl der Klinikeinweisung und der Arbeitsfehltage der Eltern verringern ließe, so die Mediziner. Auf die Dauer von Durchfällen hatte Ingwer dagegen keinen Einfluss.
Eine akute Gastroenteritis ist die häufigste Ursache für Erbrechen und Durchfall bei Kindern und in Europa einer der Hauptgründe, warum Kinder in die Arztpraxis oder ins Krankenhaus kommen. Es ist davon auszugehen, dass alle Kinder innerhalb der ersten drei Lebensjahre davon betroffen sind. Weltweit gibt es jährlich drei bis fünf Milliarden Fälle. Drei Viertel der Kinder, die davon betroffen sind, leiden auch unter Erbrechen, was zu einem starken Flüssigkeitsverlust beitragen kann.
HH