Baby & Familie

Kaffee in der Schwangerschaft schadet der Gehirnentwicklung des Babys nicht

ZOU  |  24.10.2024

In einer Studie mit werdenden Müttern in Norwegen wurden kaum Zusammenhänge zwischen dem Trinken von Kaffee in der Schwangerschaft und Störungen der neurologischen Entwicklung bei Kindern festgestellt. Die Forschenden raten Schwangeren trotzdem, sich an die medizinischen Richtlinien zum Koffeinkonsum zu halten.

Schwangere Frau, hält eine Tasse Kaffee in der Hand.
Eine neue Studie hat die Auswirkungen von Kaffeekonsum während der Schwangerschaft auf die Hirnentwicklung der Babys untersucht.
© Uladzimir Zuyeu/iStockphoto

Anhand von Befragungen und der Auswertung genetischer Daten von Müttern, Vätern und ihren Kindern ließ sich kein Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum der Eltern vor und während der Schwangerschaft und der sozialen, motorischen und sprachlichen Entwicklung der Kinder bis zum Alter von acht Jahren feststellen.

Theoretisch wird Koffein in der Schwangerschaft schlechter abgebaut und kann über die Plazenta das Kind erreichen, das ebenfalls nicht in der Lage ist, Koffein zu verstoffwechseln. Deshalb ging man bisher davon aus, dass es Einfluss auf die Gehirnentwicklung nehmen könnte.

Neue Methode berücksichtigt andere Faktoren

In früheren Studien wurden Umweltfaktoren wie Alkohol, Zigarettenrauch oder schlechte Ernährung nicht ausreichend berücksichtigt, erläuterte Dr. Gunn-Helen Moen von der Universität Queensland. Sie hat mit ihrem Team eine neue Methode verwendet, die anhand von genetischen Varianten den Kaffeekonsum und die Auswirkungen in der Schwangerschaft vorhersagen kann, ohne Experimente mit Schwangeren durchzuführen zu müssen. „Die Methode ahmt eine randomisierte kontrollierte Studie nach, ohne schwangere Mütter und ihre Babys negativen Auswirkungen auszusetzen. Der Vorteil besteht darin, dass die Auswirkungen von Koffein, Alkohol, Zigaretten und Ernährung in den Daten getrennt werden können, sodass wir ausschließlich die Auswirkungen von Koffein auf die Schwangerschaft betrachten können“, erklärte Moen.

Mit Kaffee nicht übertreiben

Auf diese Weise zeigte sich, dass Kaffee in der Schwangerschaft unbedenklich ist. Schon früher hatte Moen nachgewiesen, dass er auch keinen Einfluss auf das Geburtsgewicht oder das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt hat. Dennoch rät sie dazu, es mit dem Kaffeetrinken nicht zu übertreiben und sich an die Empfehlungen der Ärztinnen und Ärzte zu halten.

Quelle: DOI 10.1017/S0033291724002216

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