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17.02.2023
Frauen, die in den ersten sechs bis 14 Schwangerschaftswochen Cannabis konsumieren, haben ein höheres Risiko, dass ihr Baby unter Entwicklungsstörungen leidet, tot oder zu früh auf die Welt kommt. Das berichten Wissenschaftler der amerikanischen Gesellschaft für Pränatalmedizin.
Bei knapp sechs Prozent von 10.000 Schwangeren war im Urin Marihuana nachweisbar – ein Indiz dafür, dass sie die Substanz in den ersten sechs bis 14 Wochen der Schwangerschaft konsumiert hatten. Bei diesen Frauen und ihren ungeborenen Kindern kam es im Vergleich zu mehr gesundheitlichen Problemen wie einem schlechteren Wachstum des Fötus, Totgeburten und einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck der Mutter.
„Wir wollten speziell den Cannabiskonsum in der Frühschwangerschaft untersuchen, da sich zu diesem Zeitpunkt die Plazenta bildet. Denn viele Informationen, die wir derzeit haben, deuten darauf hin, dass der Cannabis die Funktion der Plazenta beeinflusst“, sagte Prof. Dr. Torri D. Metz, von der Universität Utah in Salt Lake City. „Da der Konsum von Marihuana in immer mehr Staaten legalisiert wird, brauchen wir bessere Daten. Frauen müssen wissen, welche Risiken Cannabis in der Schwangerschaft mit sich bringt, damit sie bessere Entscheidungen treffen können.“
Die Plazenta (Mutterkuchen) versorgt das heranwachsende Kind mit Nährstoffen und Sauerstoff und transportiert Abfallstoffe des kindlichen Stoffwechsels ab. Zudem produziert sie Hormone, die das Wachstum des Ungeborenen unterstützen. Medikamente, Drogen, Alkohol und Nikotin können aus dem Blutkreislauf einer Schwangeren durch die Plazenta auf das Kind übertragen werden.