In hiesigen Breitengraden kann man die Kamille (Matricaria chamomilla) wohl als die prominenteste Heilpflanze bezeichnen. Sie eindeutig zu identifizieren, fällt vielen jedoch nicht leicht. Denn ihre Blüte mit dem gelben Köpfchen und dem Kranz von weißen Blütenblättern außen herum ähnelt vielen anderen Pflanzen aus der Familie der sogenannten Korbblütler.
Neben dem typischen Geruch der Pflanze, den man bemerkt, wenn man die Blüte zerreibt, hilft ein weiteres Merkmal, die echte Kamille ausfindig zu machen: Ihr Blütenstandsboden ist hohl. Beim Blütenstandsboden handelt es sich um das kugelige Zentrum der Blüte, auf dem die winzigen gelben Röhrenblüten sitzen. Wenn man das Blütenköpfchen mit dem Fingernagel teilt, fällt es sofort auf.
Die Kamille kommt gegen eine Vielzahl unterschiedlichster Leiden zum Einsatz. Dazu gehören sowohl Magenschmerzen und Blähungen als auch Entzündungen der Haut und Schleimhäute oder der Atemwege. So unterschiedlich die Einsatzgebiete erscheinen mögen, zur Behandlung wird oft ein Auszug der Kamillenblüten mit Wasser verwendet. Einfachstes Beispiel dafür ist der Tee, von dem bei Problemen im Magen-Darm-Trakt drei- bis viermal täglich eine Tasse getrunken wird. Dazu überbrüht man pro Tasse einen gehäuften Esslöffel der Blüten mit 150 Millilitern heißem Wasser, deckt die Tasse zu und seiht nach fünf bis zehn Minuten ab. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut gurgelt man mit frisch bereitetem Tee.