22.07.2019
Zu Beginn der Studie war der Stoffwechsel bei 61,5 Prozent der zwei- bis neunjährigen Kinder gesund. Demgegenüber wiesen 15,9 Prozent einen zu großen Taillenumfang, 9 Prozent eine Fettstoffwechselstörung und 7 Prozent Bluthochdruck auf. Bei 6,6 Prozent lagen drei oder mehr Merkmale eines Metabolischen Syndroms vor, zu denen Fettleibigkeit, Adipositas, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und erhöhte Blutzucker- oder Insulinwerte zählen.
Sechs Jahre später erfolgte eine zweite Untersuchung. 86,6 Prozent der Kinder, deren Stoffwechsel bei der ersten Untersuchung unauffällig gewesen war, waren auch dabei, mit mittlerweile 7 bis 17 Jahren, noch gesund. Dagegen entwickelten 18,5 Prozent der anfangs übergewichtigen Kinder im Studienverlauf ein Metabolisches Syndrom. Und Kinder, die schon bei der ersten Untersuchung mehrere Stoffwechselstörungen aufwiesen, taten dies mit sehr großer Wahrscheinlichkeit über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg. Die Studie veröffentlichte die Fachzeitschrift International Journal of Epidemiology.
Dr. Claudia Börnhorst vom BIPS kommentierte die Ergebnisse: „Überraschend fanden wir, dass es selbst in dem betrachteten 6-Jahres Zeitraum kaum ein Kind aus der Gruppe mit mehreren Komponenten des Metabolischen Syndroms zurück in den metabolisch gesunden Status schaffte. Dies unterstreicht noch einmal, wie wichtig es ist, frühzeitig zu intervenieren. Schon bei ersten Tendenzen in Richtung Übergewicht sollte gegengelenkt werden, damit Kinder erst gar nicht in den kaum reversiblen metabolisch ungesunden Status gelangen.“ Das Forschungsteam plant in diesem Jahr eine erneute Befragung der Kinder, die dann zwischen zwölf und 22 Jahre alt sein werden.
ZOU