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13.01.2025
Bluthochdruck erhöht die Gefahr für einen Schlaganfall und andere schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Forschende haben nun untersucht, wie der Blutdruck bei Menschen ab 65 Jahren eingestellt sein sollte, um schwere Folgen zu vermeiden.
Für Erwachsene wird meist ein Blutdruck von weniger als 130/80 mmHg bis zu weniger als 150/90 mmHg angestrebt.
Bei Personen ab 80 Jahren verordnen viele Ärzte erst ab einem Wert von 160/105 mmHg Blutdrucksenker. Eine Sichtung vorhandener Studien zeigte nun, dass eine intensivere Behandlung mit Zielwerten bis 140 mmHg bei Menschen ab 65 Jahren das Schlaganfallrisiko stärker senkt als höhere Zielwerte.
Dies kann zudem über drei Jahre bei einer von 100 Personen ein schwerwiegendes Herz-Kreislauf-Ereignis wie einen Herzinfarkt oder Herzschwäche verhindern. In der Gesamtzahl der Todesfälle war jedoch nur ein minimaler bis gar kein Unterschied zwischen Personen mit höheren oder niedrigeren Blutdruckzielen über zwei bis vier Jahre hinweg zu beobachten.
Unter den insgesamt 16.732 Personen, die die Auswertung umfasste, befanden sich nur wenige über 80 Jahre. Deshalb bleibt unklar, welche Zielwerte für alte und gebrechliche Menschen sinnvoll sind, denn zu niedrige Blutdruckwerte können Nebenwirkungen wie Schwindel und Stürze mit sich bringen. Dies gilt es abzuwägen gegen den Nutzen von Blutdrucksenkern, denn zu hohe Werte erhöhen auf Dauer das Risiko für schwere Herzkreislauf‐Ereignisse wie Herzinfarkt, Herzschwäche, Nierenschäden und herzbedingten Tod.
Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD011575.pub3