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10.04.2024
Wer sich ausgewogen ernährt, benötigt in der Regel keine Nahrungsergänzungsmittel. Bei Schwangeren und auch schon bei einem konkreten Kinderwunsch sieht das etwas anders aus, denn dann sind Jod und Folsäure (Folat) wichtig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat dazu ein neues Merkblatt herausgebracht.
Viele Frauen fangen mit der Einnahme von Folsäure und Jod zu spät oder gar nicht an. Insbesondere Folsäure sollten Frauen mit Kinderwunsch schon vor der Schwangerschaft einnehmen: Die meisten Erwachsenen sind zwar ausreichend damit versorgt, aber bereits in der ganz frühen Schwangerschaft wird zu einem höheren Spiegel geraten, denn die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Fehlbildungen (Neuralrohrdefekt, „offener Rücken“) sinkt durch die rechtzeitige und konsequente Einnahme von Folsäure erheblich. Neben einer folatreichen Ernährung wird empfohlen, mindestens vier Wochen vor Beginn und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft täglich 400 Mikrogramm Folsäure einzunehmen. Besonders reich an Folsäure sind grüne Gemüse wie Spinat und Brokkoli, Hülsenfrüchte, Weizenkeime, Hefe, Eigelb, Vollkorngetreideprodukte, Zitrusfrüchte und Leber. Außerdem gibt es mit Folsäure angereicherte Lebensmittel und Speisesalz mit Folsäure.
Eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs ist bei 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu beobachten. Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist das besonders häufig der Fall, dabei ist Jod für die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes extrem wichtig. Schwangere und Stillende sollten deshalb gut mit Jod versorgt sein. Allein über die Ernährung wird das bei vielen nicht erreicht – auch nicht, wenn sie Jodsalz verwenden. Deshalb werden 100 bis 150 Mikrogramm Jod pro Tag zusätzlich empfohlen. Die Einnahme sollte aber nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen.