Eine gute Versorgung mit Folsäure steht dabei an erster Stelle. Fehlt es an ihr, droht Gefahr für das werdende Leben. Zu den möglichen Folgen zählen Missbildungen an der Wirbelsäule, der sogenannte offene Rücken, angeborene Herzfehler und Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten. Sie treten beim Embryo deutlich häufiger auf, wenn es der Mutter an Folsäure mangelt.
Rechtzeitig Bedarf decken
Allein mit der Nahrung lässt sich der Mehrbedarf an Folsäure in der Schwangerschaft nicht sicher abdecken, warnen Experten. Zumal die Pille, die viele Frauen erst bei eindeutigem Kinderwunsch absetzen, zu den Folsäure-Räubern zählt. Frauenärzte empfehlen, ein Präparat einzunehmen, das mindestens 400 MikrogrammFolsäure enthält. Auch 600 bis 800 Mikrogramm sind möglich. Und zwar bereits vor einer geplanten Schwangerschaft.
Frauenärzte raten im ersten Drittel der Schwangerschaft, Folsäure durchweg einzunehmen. Am besten jedoch über die gesamte Schwangerschaft. Zusätzlich verbessern Nahrungsmittel mit einem hohen Folatgehalt die Bilanz. Dazu gehören grüne Blattgemüse, möglichst ungekocht, und Vollkorn-Lebensmittel.
Bedarf decken mit Tablette und Ernährung
Das zweite Spurenelement, an dem es häufiger mangelt: Jod. Aus ihm stellt der Körper die Schilddrüsenhormone Levothyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) her. Beide benötigt der Embryo dringend in ausreichender Menge. Ansonsten leiden sowohl Körper als auch Geist, und das Risiko für Früh- und Totgeburten steigt. Um das zu verhindern, bietet sich für werdende Mütter und Schwangere eine Ernährung an, die reichlich Jod bietet. Es steckt in jodiertem Speisesalz, in Meeresfisch sowie in Milch und Milchprodukten. Die Ernährung reicht jedoch nicht aus, um den in der Schwangerschaft erhöhten Bedarf von 230 bis 260 Mikrogramm Jod pro Tag zu decken. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, zusätzlich ein Jodidpräparat einzunehmen. Eine Tablette pro Tag genügt, wenn sie 100 bis 150 Mikrogramm Jod enthält.
Frauen mit einer bereits bekannten Schilddrüsen-Erkrankung lassen sich am besten vor einer geplanten Schwangerschaft entsprechend untersuchen beziehungsweise im Blut den sogenannten TSH-Wert bestimmen. Dann lässt sich, falls nötig, gegensteuern, bevor ein Mangel das werdende Leben beeinträchtigt und gefährdet.
Mit Vitamin C kombinieren
Ein weiterer Mangel-Kandidat: Eisen. Gerade jüngeren Frauen fehlt es daran. Häufiger speziell denjenigen mit starker Monatsblutung oder auch Frauen, die sich vegetarisch nicht ausgewogen oder vegan ernähren. In der Schwangerschaft braucht der Körper Eisen jedoch dringend. Die Blutmenge nimmt deutlich zu, und ohne Eisen kein Hämoglobin, das den Sauerstoff durch den Körper transportiert.
Der Frauenarzt kontrolliert den Eisenwert regelmäßig im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Ein Mangel bleibt deshalb nicht lange im Verborgenen. Damit es nicht soweit kommt, gehören rotes Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte regelmäßig auf den Speiseplan. Kombiniert am besten mit einem Glas Orangensaft. Das darin enthaltene Vitamin C verbessert die Verwertung gerade auch pflanzlichen Eisens.
Apothekerin Isabel Weinert