18.05.2020
Frauen, die in der Schwangerschaft hochdosierte Folsäurepräparate einnehmen, haben ein höheres Risiko für Bluthochdruck. In der Zeitschrift „Hypertension“ kommen chinesische Wissenschaftler zu der Schlussfolgerung, dass Folsäure-Präparate in der Schwangerschaft sinnvoll sind, auf eine hohe Dosierung jedoch lieber verzichtet werden sollte.
Erstmals ergab eine Studie Hinweise darauf, dass sich hochdosierte Folsäure-Präparate in der Schwangerschaft negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können: Frauen, die vor der Empfängnis bis zur Mitte der Schwangerschaft Präparate mit 800 oder mehr Mikrogramm Folsäure einnahmen, hatten ein um 32 Prozent höheres Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln, im Vergleich zu Frauen, die keine Folsäure einnahmen. Dies galt auch für Frauen mit normalem Gewicht, ohne Diabetes und ohne erbliche Vorbelastung.
„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die meisten Frauen mit Schwangerschaftswunsch hochdosierte Folsäure über einen längeren Zeitraum vermeiden sollten“, sagte die Ernährungswissenschaftlerin Nianhong Yang, Professorin am Tongji Medical College in Wuhan, China.
Niedrige Dosierung schützt vor Geburtsfehlern
Folsäurepräparate mit einer niedrigeren Dosierung von 400 bis 450 Mikrogramm seien dagegen während der Schwangerschaft nicht schädlich, sondern empfehlenswert. Folsäure ist ein B-Vitamin, das in grünem Blattgemüse, Obst, Bohnen und anderen Lebensmitteln enthalten ist. Es schützt in einem frühen Stadium der Schwangerschaft vor schwerwiegenden Geburtsfehlern, die als Neuralrohrdefekt bezeichnet werden. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch eine Gabe von 450 Mikrogramm Folsäure pro Tag.
ZOU