26.11.2013
Mit Knoblauch lassen sich Vampire abschrecken, heißt es. Die abwehrende Wirkung des Knoblauchs konnten Wissenschaftler jetzt bestätigen. Allerdings hatten sie dabei weniger die blutsaugenden Phantasiegestalten im Visier als vielmehr ganz reale Übeltäter: Bakterien in Babynahrung.
Das Bakterium, dem die Forscher mit dem Knoblauch an den Kragen wollen, trägt den Namen Cronobacter sakazakii. Dieses Bakterium kann in Milchpulver zur Zubereitung von Babynahrung vorkommen und bei Säuglingen zu seltenen, dann aber oft lebensgefährlichen Infektionen führen, wie etwa zu einer Blutvergiftung oder einer Hirnhautentzündung. Mit einem Hauch Knoblauch lasse sich dieses Risiko aber verringern und damit die Fertigmilch für Babys sicherer machen, berichtet der Ernährungswissenschaftler Xiaonan Lu von der University of British Columbia, Kanada, im Fachblatt Applied and Environmental Microbiology.
Gemeinsam mit Kollegen ist es ihm gelungen, Inhaltsstoffe des Knoblauchs zu identifizieren, die die Bakterienzahl offenbar stark verkleinern können: Diallylsulfide und Ajoene. "Im Prozess der Lebensmittelherstellung tötet schon eine Spur dieser beiden Verbindungen Cronobacter sakazakii äußerst wirksam ab", sagt Xiaonan Lu. Damit bestehe die Möglichkeit, den Krankheitserreger zu beseitigen bevor er überhaupt den Verbraucher erreiche.
Um die Gefahr für Säuglinge durch Bakterien in Fertigmilch so klein wie möglich zu halten, sollten Eltern das Milchpulver mit abgekochtem Wasser anrühren. Wassertemperaturen unter 50 °C zum Zeitpunkt des Anrührens hält das Bundesinstitut für Risikobewertung für ausreichend. Nach dem Abkühlen auf Trinktemperatur soll die Fertigmilch sofort verfüttert werden. Die Milchnahrung sollte nicht auf Vorrat hergestellt oder warmgehalten werden.
HH