28.06.2012
Schwangere Frauen arbeiten oft bis zum Beginn des Mutterschutzes sechs Wochen vor dem Entbindungstermin, manchmal sogar noch länger. Dies habe keinen nachteiligen Effekt auf die Entwicklung des Babys, berichten Forscher. Stehende Tätigkeiten hingegen schon.
Berufe, bei denen werdende Mütter lange Zeit im Stehen verbringen, zum Beispiel als Verkäuferin, Lehrerin oder in der Kinderbetreuung, scheinen das Wachstum des Fötus während der Schwangerschaft zu verlangsamen, berichten niederländische Forscher in der Zeitschrift Occupational and Environmental Medicine. Ihrer Studie zufolge hatten Babys von Frauen, die während ihrer Schwangerschaft lange Zeit stehend arbeiteten, einen um ein Zentimeter kleineren Kopf als andere Babys. Das Arbeiten bis zur 34. oder 36. Schwangerschaftswoche hatte dagegen keinen Einfluss auf die Entwicklung des Fötus.
Uneinheitliche Ergebnisse erhielten die Forscher hinsichtlich körperlich anstrengender Arbeit und der Länge der Arbeitszeiten: Diese gingen nicht durchgängig mit einer geringeren Größe, geringerem Geburtsgewicht oder Frühgeburten einher. Erst Arbeitszeiten mit mehr als 40 Stunden pro Woche wirkten sich klar negativ auf das Wachstum der Babys im Mutterleib aus.
In Deutschland werden Schwangere vor schädigenden Bedingungen am Arbeitsplatz durch das Mutterschutzgesetz geschützt. Darin werden unter anderem bestimmte Tätigkeiten verboten. Demnach dürfen Schwangere nach Ablauf des fünften Monats der Schwangerschaft nicht mit Arbeiten betraut werden, "bei denen sie ständig stehen müssen, soweit diese Beschäftigung täglich vier Stunden überschreitet", heißt es im Gesetzestext.
hh