04.12.2014
Die Studienautorin Immaculata De Vivo vom Brigham and Womens`s Hospital in Boston berichtet, dass in ihrer Untersuchung eine allgemein gesunde Ernährung mit einem längeren Leben im Zusammenhang gestanden habe. Bei Frauen, die einer mediterranen Ernährung folgten, sei jedoch der stärkste Effekt zu sehen gewesen, wie sie mit Kollegen im Fachblatt The British Medical Journal berichtet.
Die Wissenschaftler hatten die Ernährung nicht mit der Lebensdauer direkt in Verbindung gesetzt, sondern mit der Länge von bestimmten Merkmalen der Erbanlagen, sogenannten Telomeren, die als Biomarker für das Altern gelten. Die Studie ergab, dass Mittelmeerkost bei Frauen die Telomere verlängerte. Telomere sitzen ähnlich wie Kunststoffhüllen am Ende von Schnürsenkeln quasi als Schutzkappen am Ende der Erbanlagen. Bei gesunden Menschen verkürzen sie sich schrittweise im Laufe des Lebens. Während kürzere Telomere mit einer geringeren Lebenserwartung und einem erhöhten Risiko für altersbedingte Krankheiten in Zusammenhang stehen, gelten längere Telomere als Hinweis auf Langlebigkeit. Auf die Geschwindigkeit, mit der sich die Schutzkappen verkürzen, hat unter anderem der Lebensstil einen Einfluss. So konnten Forscher bereits einen Zusammenhang zwischen Übergewicht, Rauchen oder dem Konsum zuckerhaltiger Getränke und einer kürzeren Telomerlänge nachweisen. Auch oxidativer Stress und Entzündungen scheinen die Verkürzung der Schutzkappen zu beschleunigen. Da Früchte, Gemüse und Nüsse bekannt dafür seien, dass sie Antioxidanzien enthalten und entzündungshemmend wirken können, hatte das Team um De Vivo nun untersucht, ob sich eine gesunde Ernährung, speziell die mediterrane, auch positiv auf die Telomerlänge auswirken kann.
Typisch für die Mittelmeerküche sind viel Gemüse, Obst, Nüsse, Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen sowie Körner. Darüber hinaus kennzeichnet sie, dass häufig Olivenöl verwendet wird. Der Anteil an gesättigten Fetten ist dagegen niedrig. Milchprodukte, Fleisch und Geflügel kommen nicht so häufig auf den Tisch, Fisch dagegen schon häufiger. Auch ein Glas Wein zu den Mahlzeiten hat Ernährungsexperten zufolge in der mediterranen Ernährung seinen Platz. Weitere Studien seien nun nötig, um herauszufinden, welche Komponenten genau die mediterrane Küche so gesund machen.
HH