16.09.2013
Kernelement dessen, was Apotheken in der neuen Rolle bieten könnten: den Patienten ausführlicher, konsequenter und verbindlicher in der Therapie zu begleiten. Das erklärte der Präsident der Apothekerschaft, Friedemann Schmidt, in einer Pressekonferenz zum Deutschen Apothekertag in Düsseldorf. Dazu gehöre auch, so Schmidt, mit dem Patienten Termine in der Apotheke auszumachen, die Arzneimitteleinnahme wiederholt zu erklären und letztlich die Frage zu diskutieren: Ist der Therapieerfolg so, wie der Patient ihn erwartet hat? Der Patient komme ja mit dem Anliegen: "Ich bin krank – kannst Du mir helfen?" Nur ein engmaschiges Medikationsmanagement könne dem Arzneistoff zu seinem vollen Nutzen verhelfen.
Die Apotheken wollen dies in enger Abstimmung mit den anderen Gesundheitsberufen und allen voran den Ärzten leisten, um mit den Ressourcen so nutzbringend wie möglich umzugehen und kostenbewusst zu arbeiten. Diagnose und Therapieentscheidung sollen beim Arzt bleiben.
Bisher sind diese aufwändige Therapiebegleitung und das dazugehörende Medikationsmanagement für Apotheken freiwillig. Schmidt plädiert dafür, es für Apotheken verpflichtend einzuführen und eine Vergütungsstruktur zu schaffen. In der Schweiz, in England und Australien beispielsweise gebe es solche Strukturen bereits.
Vom diesjährigen Apothekertag soll die Botschaft ausgehen, die Apotheker seien für Visionen bereit, erklärte auch der Vizepräsident des Berufsstandes, Mathias Arnold. Schon im Vorfeld der Bundestagswahlen habe man mit der Kampagne Gesundheit wählen die drängenden gesundheitspolitischen Fragen in die Öffentlichkeit getragen.
JPL