Dr. Karen Zoufal
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07.05.2021
Bei 18 Prozent der untersuchten Menschen mit Prädiabetes kam es innerhalb von fünf Jahren zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Personen mit einem normalen Blutzuckerspiegel war dies zu elf Prozent der Fall. „Unseren Daten zufolge verdoppelt Prädiabetes die Wahrscheinlichkeit für ein schwerwiegendes kardiovaskulären Ereignisses nahezu“, sagte Dr. Adrian Michel vom Beaumont Hospital-Royal Oak in Michigan. Er hält es für notwendig, Patienten schon eher und eingehender über das Risiko aufzuklären, das mit einem Prädiabetes einhergeht. Die Ergebnisse wurden auf der 70. Jahrestagung des American College of Cardiology vorgestellt.
Tückisch: Prädiabetes verursacht keine Symptome
Für besorgniserregend hielt er die Beobachtung, dass das Risiko selbst dann noch erhöht blieb, wenn Patienten mit Prädiabetes es schafften, ihren Blutzuckerspiegel wieder auf normale Werte zu senken: „Selbst, wenn der Blutzuckerspiegel wieder in den normalen Bereich zurückkehrte, hat dies das höhere Risiko nicht wirklich verändert. Daher ist es möglicherweise der beste Ansatz, Prädiabetes von Anfang an zu verhindern.“
Bei Prädiabetes kommt es normalerweise nicht zu Symptomen, weshalb er häufig unentdeckt bleibt. Wie Diabetes wird Prädiabetes anhand der Ergebnisse von Blutzuckertests diagnostiziert. Dabei ist der Blutzucker leicht erhöht, erreicht aber noch nicht die Schwelle für Typ-2-Diabetes. Man spricht von einem Prädiabetes, wenn der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c zwischen 5,7 und 6,4 Prozent liegt, der Nüchternblutzucker bei 100-125 mg/dl oder wenn ein oraler Glukosetoleranztest Werte von 140-199 mg/dl ergibt.