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23.04.2024
Bei knapp 60.000 morgendlichen Messungen des Nüchternblutzuckers betrug der durchschnittliche Wert bei Personen ohne Diabetes 96,2 ± 12,87 mg/dl (als normal gilt ein Wert unter 100 mg/dl). Bei ein und derselben Person wurden zudem von Tag zu Tag erhebliche Schwankungen festgestellt. Es zeigte sich außerdem, dass die Fastendauer über Nacht kaum Zusammenhänge mit dem Nüchternblutzucker und anderen klinischen Messwerten zeigte.
Die Forschenden folgern in dem Fachmagazin „Nature Medicine“ aus den Ergebnissen, dass die Verwendung von nur einem oder zwei Bluttests möglicherweise unvollständige Ergebnisse liefert. Sie halten deshalb eine kontinuierliche Glukosemessung für geeigneter, um Typ-2-Diabetes zu diagnostizieren.
Derzeit wird bei Menschen Diabetes oder Prädiabetes anhand von zwei Blutwerten diagnostiziert: der Menge an glykiertem Hämoglobin (HbA1c), dem „Langzeit-Blutzuckerwert“, und dem Nüchternglukosespiegel. Wenn vor allem anhand des Nüchternblutzuckers entschieden wird, ob Diabetes-Medikamente eingesetzt werden sollen, könnte es zu Fehleinschätzungen kommen, mahnen die Forschenden.
Für die Studie wurden bei 8.315 Freiwilligen ohne Diabetes kontinuierliche Glukosemessungen über einen im Unterhautfettgewebe befindlichen Sensor durchgeführt. Sie fasteten nachts mindestens für acht Stunden, und die Werte zwischen 6 und 9 Uhr morgens dienten als Vergleichsfenster.
Quelle: DOI 10.1038/s41591-024-02908-9