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27.10.2022
Eine Studie mit Menschen, deren Blutzucker leicht erhöht war, aber nicht mit Diabetes-Medikamenten behandelt wurde, zeigt: Bei kohlenhydratarmer Ernährung gab es nach sechs Monaten einen um 0,23 Prozent stärkeren Abfall des Blutzucker-Langzeitwerts HbA1c als bei unveränderter Ernährung. Das mag wenig erscheinen, Fachleute bezeichnen den Unterschied aber als bedeutsam. Die Personen der Low-Carb-Gruppe verloren zudem an Gewicht und hatte einen niedrigeren Nüchternblutzucker. In dieser Gruppe machten Fette etwa die Hälfte der verzehrten Kalorien aus; es handelte sich aber hauptsächlich umgesunde Fette mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Olivenöl und Nüssen zu finden sind. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ erschienen.
„Die Schlüsselbotschaft ist, dass eine kohlenhydratarme Ernährung ein nützlicher Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung von Typ-2-Diabetes sein könnte“, sagte Prof. Kirsten Dorans von der Tulane University in Louisiana. Die Ergebnisse der Studie sind besonders wichtig für Menschen mit einem Prädiabetes, bei dem die HbA1c-Werte höher als normal sind, aber noch unter den Werten liegen, die als Diabetes eingestuft werden. Sie haben ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkte oder Schlaganfälle und nehmen normalerweise keine Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels ein. Das macht eine gesunde Ernährung für sie umso wichtiger.
Dorans wies darauf hin, dass die Studie kein Beweis dafür sei, dass eine kohlenhydratarme Ernährung Diabetes tatsächlich vorbeuge – um das sicher behaupten zu können, sind weitere Studien erforderlich: „Sie können zeigen, ob dieser Ernährungsansatz ein alternativer Ansatz zur Typ-2-Diabetes-Prävention ist.“
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.38645