Dr. Karen Zoufal
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02.02.2021
Forscher des King's CollegeLondon beschreiben in der Fachzeitschrift „Thorax“ ihre Ergebnisse aus einer Analyse der Daten einer Covid-Symptom-App (ZOE COVID Symptom Study App): Unter den Teilnehmern, die sich körperlich nicht wohl fühlten, entwickelten Raucher mit 14 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit die klassischen drei Symptome, die auf Covid-19 hindeuten wie Fieber, anhaltender Husten und Kurzatmigkeit.
Die Raucher hatten auch mehr Symptome als Nichtraucher: Sie litten zu 29 Prozent häufiger an fünf typischen Corona-Symptomen und zu 50 Prozent häufiger an mehr als zehn, beispielsweise Geruchsverlust, das Auslassen von Mahlzeiten, Durchfall, Müdigkeit, Verwirrtheit oder Muskelschmerzen. Eine größere Anzahl von Symptomen spricht für eine schwerere Covid-19-Erkrankung.
Raucher müssen häufiger ins Krankenhaus
Zudem kamen im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so viele Raucher, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, ins Krankenhaus. Dr. Mario Falchi vom King's CollegeLondon sagte: „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Raucher ein erhöhtes Risiko haben, an einer größeren Bandbreite von Covid-19-Symptomen zu leiden als Nichtraucher.“
Eine weitere Studie, die in der Fachzeitschrift „JAMA“ erschienen ist, zeigt zudem, dass starke Raucher auch mit höherer Wahrscheinlichkeit an Covid-19 sterben: Patienten, die mehr als 30 Jahre lang täglich eine Packung Zigaretten geraucht hatten, wurden mit einer 2,25-mal höheren Wahrscheinlichkeit in ein Krankenhaus eingewiesen und starben 1,89-mal häufiger nach einer Covid-19-Diagnose als Personen, die nie geraucht hatten. Dabei zeigte sich, dass sowohl Krankenhauseinweisungen als auch die Sterblichkeit mit der Stärke des Rauchens verbunden waren.
Quellen:
DOI 10.1136/thoraxjnl-2020-216422
DOI 10.1001/jamainternmed.2020.8360