15.07.2020
Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein fast doppelt so hohes Risiko, am Grünen Star zu erkranken. Auch andere Augenkrankheiten, die langfristig und unbehandelt zur Erblindung führen können, treten bei Rauchern früher und häufiger auf. Darauf weist die Stiftung Auge hin.
Der Grüne Star ist die zweithäufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens in Deutschland. Rund 15 Prozent der Erblindungen sind auf diese Erkrankung, die durch eine Schädigung des Sehnervs durch erhöhten Augeninnendruck entsteht, zurückzuführen.
Einer aktuellen Übersichtsarbeit zufolge erhöht Rauchen das Risiko, an einem Grünen Star zu erkranken, um durchschnittlich 88 Prozent. Grund dafür ist neben den direkten toxischen Einflüssen, dass Nikotinkonsum zu Durchblutungsstörungen führt, Zellen schädigt und den Augeninnendruck erhöht. Die gute Nachricht: Ein Rauchstopp senkt das Erkrankungsrisiko deutlich. Bei ehemaligen Rauchern liegt es nur um etwas mehr als ein Viertel über dem von Nichtrauchern.
Rauch greift den Tränenfilm an
Eine weitere Studie hat gezeigt, dass Zigaretten auch das Risiko für die <link>Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) deutlich erhöhen. Zudem erkranken Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern im Schnitt mehr als fünf Jahre früher an der feuchten Form der AMD, die bei älteren Menschen die häufigste Ursache für Erblindung darstellt. Auch Grauer Star und trockene Augen treten bei Rauchern öfter auf als bei Nichtrauchern. „Der Tränenfilm der Augen wirkt wie ein Schutzschild für die Augenoberfläche. Wird dieser etwa durch Rauch gestört, ist das Auge auch anfälliger für Verletzungen“, sagt Professor Dr. med. Christian Ohrloff, Mediensprecher der Stiftung Auge.
Für die Augengesundheit mache es zudem kaum einen Unterschied, ob man herkömmliche Zigaretten oder E-Zigaretten raucht. „Auch der Dampf aus E-Zigaretten greift die Augenoberfläche an“, sagt Ohrloff. Wer seine Augen schützen will, solle am besten auf beides verzichten, rät der Experte.
NK