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25.02.2025 17:14 Uhr
Wie entsteht ein Gerstenkorn?
Ein Gerstenkorn, auch Hordeolum genannt, kann sowohl an der Innenseite als auch an der Kante des Augenlids auftreten. Die Ursache ist meist eine Infektion mit Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken. Betroffene spüren häufig ein Fremdkörpergefühl im Auge, begleitet von Rötung und Schwellung des Lids.
Was hilft bei der Heilung?
„In den meisten Fällen heilt ein Gerstenkorn von alleine ab, der Prozess kann durch Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe oder eine antiseptische Salbe mit dem Wirkstoff Bibrocathol beschleunigt werden“, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen. Dennoch ist es ratsam, zur Abklärung einen Augenarzt aufzusuchen, da ähnliche Symptome auch auf andere Augenerkrankungen hinweisen können.
Auf keinen Fall selbst ausdrücken!
Ein häufiger Fehler: Viele Betroffene versuchen, das Gerstenkorn auszudrücken oder aufzustechen. Warum das gefährlich werden kann ist, erklärt Dr. Simone Wieners, Apothekerin und AMTS-Managerin, kürzlich bei der Hermann-Hager-Tagung der Landesapothekerkammer Brandenburg: “Drückt man am Gerstenkorn herum, können sich Bakterien lokal oder systemisch ausbreiten, was wegen der räumlichen Nähe des Auges zum Gehirn besonders gefährlich ist”. Wenn das Gerstenkorn nicht von selbst aufbricht, kann es der Augenarzt öffnen, damit der Eiter abfließt und die Entzündung abklingt. Das sollte man aber in jedem Fall dem Arzt überlassen.
Wann sind Medikamente nötig?
Falls das Gerstenkorn nicht von selbst abheilt oder sehr schmerzhaft ist, kann der Augenarzt antibiotische Tropfen oder Salben verschreiben. Die Apotheke berät zur richtigen Anwendung. Wichtig: Augentropfen dürfen das Auge nicht berühren, um eine Keimverschleppung zu vermeiden. Angebrochene Fläschchen sollten nach Ende der Therapie entsorgt werden, da die meisten Augentropfen nur maximal 4 bis 6 Wochen haltbar sind.
Begleitende Maßnahmen zur Linderung
- Feucht-warme Kompressen mit steriler Kochsalzlösung helfen, Verkrustungen zu lösen.
- Sanfte Massagen des Lids mit sauberen Fingern oder Wattestäbchen erleichtern die Entleerung der Drüsen.
- Spezielle antiseptische Reinigungspads unterstützen die Heilung.
- Gründliches Händewaschen verhindert die Weitergabe der Erreger.
- Kontaktlinsenträger sollten während der Behandlung auf eine Brille umsteigen und ihre Linsen gründlich reinigen.
Wer diese Tipps beachtet, kann die Heilung eines Gerstenkorns beschleunigen und unangenehme Folgeinfektionen vermeiden.