Raynaud-Syndrom

Das Raynaud-Syndrom beschreibt eine anfallsartige Minderdurchblutung bestimmter Körperregionen, meist im Bereich der Finger.

Was ist das? - Definition
Das Raynaud-Syndrom beschreibt eine anfallsartige Minderdurchblutung bestimmter Körperregionen, meist im Bereich der Finger.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Bei einem Raynaud-Syndrom verkrampfen sich die Blutgefäße und es kommt zu einer vorübergehenden Minderdurchblutung. Meist sind die Finger betroffen.
In der Regel handelt es sich um ein so genanntes primäres Raynaud-Syndrom, dessen Ursache unbekannt ist. Als Auslöser werden Kälte oder emotionale Belastung beschrieben. Die Erkrankung ist relativ häufig, ca. 3% der Bevölkerung sind betroffen, Frauen deutlich häufiger. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Bei einem sekundären Raynaud-Syndrom dagegen ist die Minderdurchblutung Folge einer anderen Erkrankung, wie Nervenschäden, Gefäßverkalkungen oder Gefäßentzündungen und Verletzungen. Auch chronische Gefäßschäden bei häufigen Vibrationen (Pressluftbohrer) können zu Gefäßkrämpfen führen. Medikamente sind ebenfalls als Auslöser bekannt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei dem Raynaud-Syndrom werden die Finger mit Ausnahme des Daumens weiß, weil sie nicht mehr durchblutet werden. Dies verursacht ein Taubheitsgefühl und starke Schmerzen. Die Durchblutungsstörung löst sich von selber wieder, die Finger werden dann erst blau und schließlich rot, weil sie als Reaktion auf die Minderdurchblutung jetzt sehr stark durchblutet werden.
Gelegentlich sind auch andere vorstehende Körperteile wie Nase, Zehen oder Ohren betroffen.
Bei einem sekundären Raynaud-Syndrom sind meist nur einzelne Finger betroffen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In der Regel ist das Raynaud-Syndrom eine zwar schmerzhafte, aber harmlose Erkrankung. Die Anfälle dauern höchstens 30 Minuten und hinterlassen keine Schäden.
Bei dem selteneren sekundären Raynaud-Syndrom liegen als Ursache Veränderungen der Blutgefäße vor. Deshalb kann es hier zu Gewebsschäden kommen. Schlimmstenfalls sterben die Zellen ab, es kommt zur Nekrose. Auch der Übergang in ein chronisches Stadium mit einem ständigen Kältegefühl und Gefühlsstörungen in den Fingern ist möglich.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei einem arteriellen Gefäßverschluss sind die Symptome ähnlich. Allerdings bessert sich hier die Durchblutung nicht durch Wärmezufuhr.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Lässt man warmes Wasser über die Finger laufen, massiert oder wärmt sie, indem man sie beispielsweise unter die Achseln steckt, löst sich der Gefäßkrampf schneller.
  • Rauchen führt zu einer Verengung der Blutgefäße, auch in den Fingern, deshalb sollte man nicht rauchen.
  • Bei emotionaler Ausgeglichenheit sind Anfälle seltener, deshalb sind gegebenenfalls Entspannungsübungen hilfreich.
  • Um Anfälle zu vermeiden müssen die Finger warm gehalten werden. Man sollte deshalb in der kalten Jahreszeit frühzeitig Handschuhe tragen.


Bearbeitungsstand: 27.07.2012

Quellenangaben:
Gerlach, Wagner, Wirth, Innere Medizin für Pflegeberufe, Thieme, (2006), 5. Aufl. - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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