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27.02.2025 10:48 Uhr
Was passiert beim Fasten im Körper?
Wer länger als fünf Tage fastet, versetzt seinen Körper in einen Hungerstoffwechsel. Dabei stellt sich der Organismus auf den Nährstoffmangel ein: Die Zucker- und Insulinwerte im Blut sinken, und der Körper beginnt, seine Energiereserven zu nutzen. Erst werden die Kohlenhydratspeicher in der Leber abgebaut, dann beginnt der Abbau von Fett und Eiweißen. Diese Umstellung führt dazu, dass wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Phosphat im Blut knapp werden.
Die Gefahr beim Wiedereinstieg
Nach einer Fastenperiode wieder zu essen, klingt harmlos – doch genau hier lauert die Gefahr. Eine zu schnelle Nahrungsaufnahme, insbesondere von Kohlenhydraten, kann zu einem rapiden Insulinanstieg führen. Dadurch werden die bereits knappen Mineralstoffe plötzlich in die Körperzellen transportiert, wodurch sie im Blut fehlen. Dies kann zu schwerwiegenden Symptomen führen, darunter:
- Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand
- Schwäche, Verwirrung und Lähmungserscheinungen
- Atemprobleme
- Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Wer ist besonders gefährdet?
Nicht nur Fastende müssen vorsichtig sein. Auch Menschen mit Essstörungen wie Magersucht, chronische Alkoholiker oder ältere Menschen mit Mangelernährung sind anfällig für das Refeeding-Syndrom. Ebenso besteht ein Risiko nach längeren Krankenhausaufenthalten oder Operationen im Magen-Darm-Bereich.
Refeeding-Syndrom vermeiden
Um ein Refeeding-Syndrom zu vermeiden, sollte die Nahrungsaufnahme nach dem Fasten schrittweise gesteigert werden. Experten empfehlen, mit etwa 10 bis 20 Kalorien pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu starten und die Menge langsam über mehrere Tage zu erhöhen. Für einen 80-Kilogramm schweren Mann bedeutet das also: Am ersten Tag nach dem Fasten nicht mehr als 800 bis maximal 1.600 Kalorien zu sich nehmen.
Am besten bespricht man das Fasten und die anschließende Ernährung im Voraus mit einem Arzt. Wer auf Symptome wie Schwäche, Herzrasen oder Atemnot achtet, kann frühzeitig reagieren und gesundheitliche Komplikationen vermeiden. Fasten kann gesund sein – aber nur, wenn man den Wiedereinstieg genauso ernst nimmt wie den Verzicht selbst.