Abnehmen

Intervallfasten: Doch keine Wunderwaffe fürs Abnehmen?

Dr. Karen Zoufal  |  18.06.2021

Neuen Forschungsergebnissen zufolge verliert man durch eine traditionelle Diät, bei der täglich weniger Kalorien aufgenommen werden, ebenso gut an Körpergewicht wie durch Intervallfasten, bei dem in Summe genauso viele Kalorien eingespart wurden. Die Ergebnisse sprechen jedoch dafür, dass eine traditionelle Diät gesünder ist, da die Muskelmasse weniger angegriffen wird.

Teller mit Kresse, daneben ein Wecker links und Besteck rechts.
Beim Intervallfasten wird für mehrere Tage oder Stunden auf Essen verzichtet.
© TanyaJoy/iStockphoto

Forscher hatten Studienteilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: In der ersten Gruppe fasteten die Teilnehmer drei Wochen lang abwechselnd einen Tag, gefolgt von einem Tag, an dem sie 50 Prozent mehr als gewöhnlich aßen. In der zweiten Gruppe waren alle Mahlzeiten um 25 Prozent kalorienärmer. In der dritten Gruppe fasteten und aßen die Teilnehmer abwechselnd wie in der ersten Gruppe, kompensierten das Fasten aber durch doppelt so viele Kalorien am Folgetag.

Das veränderte Essverhalten führte dazu, dass die Kalorienaufnahme in den ersten beiden Gruppen von durchschnittlich 2000-2500 auf 1500-2000 Kalorien pro Tag sank. Die Personen der ersten Gruppe, in der die Teilnehmer intermittierend gefastet hatten, verloren im Schnitt 1,6 Kilogramm, jeweils etwa die Hälfte an Fett- und Muskelmasse. In der Diät-Gruppe ohne Fasten nahmen die Teilnehmer durchschnittlich 1,9 Kilogramm ab, und dieser Gewichtsverlust ging nahezu ausschließlich auf eine Verringerung des Körperfettgehalts zurück. Die Teilnehmer der dritten Gruppen hatten so gut wie gar nicht abgenommen. Die Ergebnisse wurde in der Zeitschrift „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.

Professor James Betts von der Universität Bath sagte zu den Ergebnissen: „Die Ergebnisse unseres Experiments legen nahe, dass intermittierendes Fasten keine Wunderwaffe ist. Längere Fastenzeiten machen es sogar schwieriger, die Muskelmasse und körperliche Aktivität zu erhalten, die bekanntermaßen sehr wichtige Faktoren für die langfristige Gesundheit sind.“

Quelle: DOI 10.1126/scitranslmed.abd8034

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