Gesund leben

Scheinfasten: Was sagen Experten zur 5-Tage-Kur?

pta-Forum/NAS  |  10.03.2025 09:49 Uhr

Fasten liegt im Trend: Immer mehr Menschen setzen bewusst auf Verzicht, um ihre Gesundheit zu verbessern. Eine neue Methode verspricht viele der Vorteile des Fastens, ohne dass man komplett auf feste Nahrung verzichten muss: das sogenannte Scheinfasten.

Gemüsepfanne auf einem Holzbrett.
Eine Gemüsepfanne und andere leichte Mahlzeiten sind beim Scheinfasten erlaubt.
© Panagiotis Kyriakos/iStockphoto

Was ist Scheinfasten?

Beim klassischen Heilfasten gibt es nur Flüssigkeiten wie Brühe oder Tee, während der Körper in den Hungerstoffwechsel wechselt. Beim Scheinfasten hingegen sind bestimmte feste Lebensmittel erlaubt – vor allem stärkearmes Gemüse, etwas Obst, Nüsse, hochwertige Öle und pflanzliche Proteine. Ziel ist es, den Körper trotz geringer Kalorienzufuhr in den Fastenmodus zu versetzen.

Laut einer aktuellen Übersichtsarbeit im Fachjournal Nutrition Reviews könnte diese Methode sogar das klassische Heilfasten ersetzen. Dabei geht es nicht nur um Gewichtsverlust – Scheinfasten soll auch positive Effekte auf Entzündungen, den Blutzucker und sogar das Altern haben.

Essensplan: So funktioniert Scheinfasten

Eine typische Scheinfastenkur dauert fünf Tage. Am ersten Tag sind rund 750 Kilokalorien erlaubt, danach etwa 650 Kilokalorien pro Tag. Dabei stehen drei leichte Mahlzeiten auf dem Speiseplan, etwa Gemüsepfannen, Suppen oder Haferflocken mit Beeren. Folgende Lebensmittel sind erlaubt:

  • Stärkearmes Gemüse (keine Kartoffeln, Bohnen, Erbsen und Mais)
  • Zuckerarmes und leicht verdauliches Obst (z.B. Beeren)
  • Kleine Mengen an Vollkorngetreide
  • Vegane Milchalternativen
  • Nüsse
  • Hochwertige Öle
  • Gemüsesuppen und -brühen
  • Gewürze
  • Früchte- und Kärutertee
  • Kaffee und Schwarzer Tee in Maßen

Wichtig ist, auf tierische Eiweiße und Zucker zu verzichten. Am sechsten Tag (Aufbautag) sollte man mit leichten Mahlzeiten mit höchstens 1500 Kilokalorien wieder einsteigen. Experten wie Professor Dr. Andreas Michalsen von der Berliner Charité schätzen, dass mit dieser Methode etwa 80 bis 90 Prozent der positiven Effekte des Heilfastens erreicht werden können – mit deutlich weniger Entbehrung.

Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Scheinfasten?

Studien zeigen, dass Scheinfasten helfen kann, den Blutzucker zu stabilisieren, Entzündungen zu hemmen und den Blutdruck zu senken. Es gibt auch Hinweise darauf, dass sich rheumatische Beschwerden und Verdauungsprobleme verbessern können.

Für wen ist Scheinfasten geeignet?

Grundsätzlich kann fast jeder gesunde Erwachsene von Scheinfasten profitieren. Nicht empfohlen wird es für Schwangere, Stillende, Menschen mit Essstörungen oder Krankheiten, die zu einem schnellen Gewichtsverlust führen. Wer unter chronischen Erkrankungen leidet, sollte vorab mit einem Arzt sprechen.

Scheinfasten ist besonders für Menschen interessant, die die Vorteile des Fastens nutzen möchten, aber den vollständigen Verzicht als zu herausfordernd empfinden. Da es leicht in den Alltag zu integrieren ist, fällt es vielen leichter, die Kur regelmäßig zu wiederholen – idealerweise drei bis vier Mal im Jahr.

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