02.01.2020
Höfler empfiehlt entweder die energiereduzierte Mischkost oder den weitgehenden Verzicht auf Kohlenhydrate, auch bekannt als Low Carb. Wichtig ist, das passende Konzept zu wählen, da man schließlich viele Monate durchhalten muss. Deshalb steht am Anfang jeder Ernährungsumstellung die Frage: Welches Konzept passt zu mir?
Low Carb oder weniger Kalorien?
Komme ich mit wenig Brot aus, mag ich sehr viel Gemüse essen? Diese beiden Punkte sind bei Low Carb entscheidend. „Wir haben häufig Patienten, die sich ein Frühstück oder Abendessen ohne Brot nicht vorstellen können“, berichtet Höfler. In diesem Fall komme Low Carb nicht in Frage.
So funktioniert Low Carb: Gemüse bildet die Basis – zwischen 750 und 1000 Gramm pro Tag müssen es sein, um den Hunger zu stillen. „Sättigung kann man sich bei Low Carb nur über Gemüse verschaffen“, betont Höfler. Für die Kohlenhydratriesen Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis gilt: Knapp 120 Gramm pro Tag sind erlaubt. Als Proteinträger eignen sich mageres Fleisch und viel Kaltwasserfisch wie Lachs, Hering, Makrele und Tunfisch.
Süßes steht bei Low Carb nur ausnahmsweise auf der Speisekarte, einmal pro Woche etwa ein kleines Stück Obstkuchen. Um den Appetit auf Süßes zu stillen, rät die Ernährungsexpertin zu klein geschnittenem Obst in Quark oder Joghurt, der mit Süßstoff versetzt wird.
So funktioniert energiereduzierte Mischkost: Bei diesem nimmt zwischen 500 und 800 Kilokalorien pro Tag weniger auf, als der Körper für Grundumsatz plus Bewegung benötigt. Bei einer Schreibtischtätigkeit mit wenig Bewegung etwa liegt der Bedarf bei 1800 bis 2000 Kalorien täglich. „Hier ist ein Zielwert von 1500 Kalorien empfehlenswert“, sagt Höfler. Weniger solle es nicht sein, da man sonst in Gefahr laufe, zu wenig Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen.
An Lebensmitteln ist im Prinzip alles erlaubt, was in das Kalorienbudget passt. Das erscheint mitunter jedoch einfacher, als es tatsächlich ist: „Eine Fertigpizza kann den gesamten Tagesbedarf decken, also unbedingt auf Größe und Belag achten“, sagt Höfler. Tipp der Diätexpertin: Statt Pizza sättigende Tiefkühl-Fischgerichte wählen, die nur 500 bis 800 Kilokalorien enthalten. Ansonsten auch bei Salat, Gemüse und magerem Fleisch reichlich zugreifen.
Für zehn Kilogramm Gewichtsverlust ein Jahr einplanen
Wer auf eines der beiden Konzepte setzt, wird erfolgreich Gewicht verlieren. Ratsam ist es, den Diäterfolg einmal pro Woche zu kontrollieren, am besten immer zur gleichen Zeit. „Anfangs sind 500 Gramm bis zu einem Kilo Gewichtsverlust pro Woche realistisch“, sagt Höfler. Dann setzt meist eine Stagnation ein, die aber nicht frustrieren darf – Durchhaltevermögen ist gefragt. Wer mehr als zehn Kilo gesund und nachhaltig abnehmen will, müsse ein Jahr einplanen.
DDG/NK